Spinnangeln Spinner

Angeln mit dem Spinner

Spinner sind echte Fangmaschinen.Beim Angeln mit dem Spinner rotiert durch das Einholen des Köders ein Spinnerblatt (meistens ein kleines metallisch funkelndes oder buntes Metallplättchen) um eine Spinnerachse in Form eines geraden Drahtstückes aus rostfreiem Metall mit einer Öse am jeweiligen Ende. Würde der Spinner nur aus diesen beiden Bestandteilen bestehen, würde der Köder aber noch nicht auf die gewünschte Tiefe gebracht und man könnte ihn nicht auswerfen, da er zu leicht wäre. Daher wird ein freilaufendes Gewicht auf die Spinnerachse gezogen. Dieser Achskörper besteht ebenfalls aus glitzerndem oder farbigen Metall. Die Form und das Gewicht des Achskörpers haben auch Einfluss auf das Lauf- und Wurfverhalten der Spinners.

Spinner werden im Europäischen Handel überwiegend mit Drillingen angeboten, die an der Öse am Ende der Spinnerachse angebracht werden. Vereinzelt gibt es in Europa auch Modelle mit Einzelhaken, die vor allem im nordamerikanischen Raum stark verbreitet sind.

Farbeffekte locken auch beim Spinner.Spinner senden durch die Rotation des Blattes verführerische Druckwellen aus, die oftmals den entscheidenden Reiz zum Anbiss eines Fisch geben. Raubfische nehmen mit ihren Seitenlinienorganen diese Signale auf und schauen sich dann mal näher an, was da gerade an ihnen vorbeizieht. Wenn jetzt noch die richtigen Lichtreflexe bzw. Farbsignale des Spinners hinzutreten: perfekt. Das Angeln mit dem Spinner ist denkbar einfach. Man wirft den Köder aus (meistens vom Ufer oder Boot aus) und holt ihn dann ein. Soweit du in einem Stillgewässer angelst, solltest du dabei darauf achten, dass die Form des Spinnerblattes nicht auf Fließgewässer zugeschnitten ist. In Fließgewässern verwendet man überwiegend sehr schmale und spitz zulaufende Spinnerblätter, die für die Rotation in der Strömung des Wassers besonders gut geeignet sind. In stillen Gewässern eignen sie sich nur bedingt, da man zu schmale Köder sehr schnell einholen muss, um überhaupt das erhoffte Köderspiel zu erhalten.

Spinnfischen vom Boots aus ist Freiheit pur.

In Stillgewässern macht es beim Angeln mit dem Spinner durchaus Sinn, unmittelbar am Anfang den Köder etwas schneller einzuholen und sogar die Rutenspitze durch einen leichten Zug mit einzusetzen. Dann nimmt der Spinner direkt seine Rotation auf und du kannst danach die Einholgeschwindigkeit soweit reduzieren, wie es die Bauart deines Spinners zulässt, ohne dass die Rotationsbewegungen enden. Ein Fehler von Angelneulingen ist es, von Anfang an die Rotation nicht richtig in Gang zu setzen und dann den Köder ohne Rotation im Wasser taumelnd bis zu sich heranzuziehen. In Stillgewässern haben sich sehr bauchige bzw. olivenförmige Spinnerblätter mit einem geringen Eigengewicht durchgesetzt, da sie ihr Köderspiel sehr leicht aufnehmen.

Spinner sind Schönheiten.Beim Angeln mit dem Spinner solltest du stets einen Karabinerwirbel vorschalten. Durch die Drehbewegungen dreht sich auch der ganze Köder ein bisschen mit und damit drohen ansonsten bei einer Vielzahl von Würfen Drall bzw. Perücken in der Hauptschnur. Die Einholgeschwindigkeit richtet sich nach der Bauart des jeweiligen Spinners und kann in dem Rahmen in dem noch eine Rotation des Spinnerblattes festgestellt werden kann, variiert werden. Das merkst du daran, dass deine Rutenspitze beim Einholen konstant leicht zittert. Sonst kannst du eigentlich nicht viel machen, um einen unterschiedlichen Lauf des Köders zu erzielen. Das Angeln mit dem Spinner ist ein sehr konstantes und gleichmäßiges Angeln. Wenn du den Einholvorgang stellenweise stoppen würdest, dann würde der Köder auch aufhören zu rotieren und du müsstest den Spinner durch einen stärkeren und damit unnatürlich wirkenden Zug wieder sein Köderspiel aufnehmen lassen. In der unkontrollierten Absinkphase, wirst du in der Regel keinen Biss erhalten. Die Tiefe für den Köderlauf kannst du nicht nur durch die Köderauswahl beeinflussen. Du kannst den Spinner auch längere oder kürzer Zeit absinken lassen und so Einfluss auf die Tiefe nehmen, in der du zumindest zu Beginn fischst. Ein Führen des Spinners kurz über Grund ist immer ein Versuch wert. Im Mittelwasser erhält man weniger oft einen Treffer, es sei denn ein Köderfischschwarm, bei dem Räuber in der Regel nicht weit sind, zieht vorbei.

Rückansicht eines Spinners.Wenn der Köder nach dem Auswurf auf die Oberfläche aufkommt, solltest du den Bügel schließen und den Spinner nicht an freier Schnur absinken lassen. Schließe lieber den Bügel, hole schnell soviel Schnur ein, dass der Spinner langsam und kontrolliert an relativ straffer Schnur absinkt und dann machst du in der gewünschten Tiefe ein bis zwei Kurbelbewegungen und los geht´s.

Die Rotation fängt dann viel schneller an ihr Spiel aufzunehmen, ohne unnatürlich zu wirken. Willst du weit Auswerfen muss der Achskörper entsprechend schwerer sein. Besonders weit lassen sich die Spinner auswerfen, die eine kegelartige Form ähnlich eines Tropfens haben. Je schwerer das Gewicht ist, um so schneller muss man den Spinner einziehen und du musst sehr darauf achten, ob dein Zielfisch auch bereit ist, entsprechend Geschwindigkeit aufzunehmen. Ganz besonders ans Herz legen möchten wir Dir den Lotto Spinner von Bete. Hier wird der klassische Achskörper durch einen  bauchigen Kunstoffkörper erstetzt. Dadurch wir eine stattliche Beute vorgegaukelt und es ist möglich das Gewicht trotz des bulligen Erscheinungsbildes geringer zu halten, als in Metall. Das macht ihn selbst für Hechte und andere Großräuber interessant. Der "Achskörper" selbst ist nicht mehr drehbar gelagert und dadurch ist das Farbenspielkonstant so wahrnehmbar, wie gewünscht und der Köderlauf dieses Spinners ist einzigartig: einzigartig fängig.

In Fließgewässern ist das dauerhafte Schwimmen eines Beutefischchens gegen stärkere Strömung eher unnatürlich. Ein entgegen der Strömung geführter Spinner wird daher von argwöhnischen Raubfischen mit Missachtung gestraft. Ein guter Trick ist es, sich in ein Fließgewässer mit Watstiefeln zu stellen und dann sehr leichte Köder mit bauchigen Spinnerblättern gegen die Strömung auszuwerfen und mit der Strömung vorsichtig einzuholen, dass sie gerade anfangen zu rotieren, aber nicht zu schnell mit der Strömung an deinen Zielfischen vorbei zischen. 

Leider sind die Spinner durch den vermehrten Einsatz von Hightech-Ködern ins Hintertreffen geraten. Unser Meinung nach zu Unrecht. An manchen Tagen sind sie der einzige wirklich laufende Köder, vor allem bei Salmoniden. Eine gute Auswahl an Spinnern sollte man stets dabei haben. Spinner sind eine Köderart, die schon sehr lange von Anglern genutzt wird und somit eine lange Tradition hat.

Aber welchen Fisch kannst du nun mit einem Spinner überlisten? Große bauchige Ausführungen zum Teil auch mit holographischen Aufdrucken haben sich beim Hecht bewährt. Mit kleineren Raubfischen wie etwa Forelle, Döbel und Barsch musst du bei sämtlichen kleineren Ausführungen rechnen. Beim Spinner handelt es sich also letztlich um einen Universalköder der zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.