Unter Anglern ist seit langem bekannt, dass Köder die ultraviolettes Licht reflektieren bei Raubfischen, die in tiefen Gewässerschichten jagen, besonders gute Fangergebnisse erzielen. Beim Trolling auf Binnenlachse, Seeforellen oder Seesaiblinge in sehr tiefen Seen oder beim Trolling auf Meerforellen in Bereichen von 20 Metern und mehr, kann man dieses Wissen für sich nutzen. Beim ANCHOVY SPECIAL No Banana, steht das Kürzel „UV“ genau für diese Farbgebung, die gemeinhin auch fluoreszierend genannt wird. Dieser Trollingköder - auch wenn er für den Menschen so unscheinbar daher kommt - ist für den Raubfisch einfach nur eins: tödlich. Seit langem schon haben Angler, die in tieferen Gewässerschichten oder bei schlechten Sichtverhältnissen unter Wasser oder bei fischen die Erfahrung gemacht, dass Köder die ultraviolettes Licht reflektieren (fluoreszierende Köder) besonders fängig sind.
Durch einen Zufall entdeckten Meereswissenschaftler erst im Jahre 2014, dass viele Fische diesen Lichteffekt wahrnehmen und für sich nutzen können. Für den Menschen ist ultraviolettes Licht ohne Hilfsmittel (wie etwa Schwarzlichtlampen) nicht sichtbar. Letztlich handelt es sich um Reflexion des kurzwelligen, energiereichen Blauanteils des Lichtspektrums. Vom gesamten Spektrum des Lichtes dringt dieser Blauanteil am tiefsten in das Wasser ein. Dieses kurzwellige Licht strahlt von der Fischhaut eines Beutefisches in einem umgewandelten Farbspektrum zurück. Forscher haben herausgefunden, dass vor allem Raubfische, die sich auf die Jagd bei schlechten Sichtverhältnissen unter Wasser spezialisiert haben, über eine Art Gelbfilter im Auge verfügen. Für diese sind dann die auf Fluoreszenz basierenden Farben ihrer Beutefische sichtbar.
Beim Trolling mit Downriggern oder beim Schleppangeln mit Paravanen sind nicht nur Kunstköder wie etwa der Apex oder Trollingspoons erfolgreich, oft bringt bei diesen Methoden das Angeln mit Naturködern den entscheidenden Anreiz für den Raubfisch.
Insbesondere beim Schleppen auf Salmoniden, wie etwa Lachse, Meerforellen, Seeforellen oder Seesaiblinge muss dabei für eine optimale Lockwirkung dem Köder eine besondere Drehung unter Wasser einverleibt werden. Dazu dienen spezielle Kopfstücke, in die Köderfische eingeführt werden. Durch das Kopfstück wird ein monofiles Vorfach geführt, das hinter der Rückenflosse des Köderfisches mit einem Drilling eingehakt wird. Das seitlich am Köderkopf vorbeigeführte Vorfach wird mit einem Wirbel an der Hauptschnur befestigt.
Einer der weltweit führenden Anbieter solcher Naturköder-Trollingsysteme ist die Marke RHYS-DAVIS. Mit seiner vormontierten Ready-To-Fish-Lösung mit dem Namen ANCHOVY SPECIAL hat Rhys Davis den ultimativen Trolling-Köder für das Trolling auf Lachs & Co. auf den Markt gebracht, der ganz zu Recht eine eingefleischte Fan-Gemeinde hat. Dieser Köder ist seit vielen Jahren für unglaubliche Fangergebnisse verantwortlich.
Der ANCHOVY SPECIAL ist demgegenüber in Europa erstaunlich wenig verbreitet und in Deutschland als vormontierte Fertiglösung so gut wie nicht am Markt zu haben. Das wundert umso mehr, als das Fischen mit diesem Trollingköder verblüffend einfach ist: den Köderfisch mit einer Länge von 11 cm bis 17 cm im ANCHOVY SPECIAL mit einem Sicherungsstift fixieren, Drilling einstecken, fertig. Mit Schleppgeschwindigkeiten ab bereits 2 km/h ANCHOVY SPECIAL ein äußerst flexibel einsetzbarer und erfolgreicher Schleppköder. Wir freuen uns daher ganz besonders Dir diesen Köder als Direktimporteur anbieten zu können.
Ist einmal kein Naturköder zur Hand, ist das auch kein Problem. Statt eines Köderfisches einfach einen täuschend echten No-Action-Shad einführen und schon kann die Jagd beginnen.
Die Drehung des ANCHOVY SPECIAL wird durch die Position des Drillings im Köderfisch und der Biegung des Köderfisches erzeugt. Je näher sich der Drilling zum Kopfstück befindet, umso geringer ist die maximal mögliche Biegung des Köderfisches und umso weniger Drehungen macht der Köderfisch. Als Grundregel gilt: Der Drilling sollte, wie sich aus der Grafik 1 Position A ergibt, so eingehakt werden, dass er sich nach dem Einhaken bündig mit dem hinteren Teil der Rückenflosse schließt und der Schenkel des Drillings der Länge nach am Köderfisch liegt. Die optimale Drehung des ANCHOVY SPECIAL mit montiertem Köderfisch beträgt 1 bis 2 Umdrehungen pro Sekunde. Dazu reicht grundsätzlich eine leichte Biegung wie in Grafik 2.
Schleppst du sehr langsam sollte die Biegung größer sein. Du kannst leicht kontrollieren, ob der Köder richtig montiert ist, indem du bei deiner gewünschten Schleppgeschwindigkeit die Montage unter Wasser hältst und die Drehungen pro Sekunde zählst. Kein anderer uns bekannter Köder garantiert daher in so einer weiten Range an Schleppgeschwindigkeiten eine so genaue Einstellbarkeit des perfekten Köderlaufs. Gefrorene Köderfische müssen daher zuerst aufgetaut werden und der rote Fixierungsstift kann von beiden Seiten eingeführt werden.
Montage des Köders: Bevor der Drilling in den Köderfisch eingehakt wird, soviel Schnur des Vorfaches durch den Kopf des ANCHOVY SPECIALs ziehen, dass der Drilling so eingehakt werden kann, dass er in dem Bereich des Köderfisches endet, an dem der hintere Teil der Rückenflosse aufhört (Grafik 1). Jetzt den Köderfisch mit dem Schwanzende einfach nach unten hängen lassen und dann im Bereich des schwarz markierten Teils der Grafik den Drilling einhaken. Jetzt das Vorfach vor dem Kopfstück des ANCHOVY SPECIALs greifen und so durch das Kopfstück ziehen, dass sich der der Köderfisch leicht biegt (siehe Grafik 2).
Keine Angst, der Zug der durch das Schleppen auf das Vorfach des ANCHOVY SPECIAL ausgeübt wird, verändert die Einstellung der Biegung des Köderfisches nicht, da ein spezieller Haltemechanismus an der Seite des Kopfstückes die Spannung zwischen Kopfstück und Drilling und damit die Biegung des Köderfisches konstant hält.
Geschrieben hört sich das Ganze kompliziert an, ist es aber nicht. Im Prinzip muss man nur den Drilling an dem schwarzen Punkt der Grafik 1 einführen und dann das Vorfach zwischen dem Kopfstück des ANCHOVY SPECIALs und dem Drilling so straff ziehen, dass die in Grafik 2 abgebildete Krümmung entsteht. Bitte den Drilling vor dem Einsatz im Wasser immer schärfen oder den Drilling austauschen, damit ein gehakter Fisch nicht verloren geht. Der Drilling wird nicht endgeschärft ausgeliefert. Bei Köderfischen, die länger als 14 cm sind, sollte ein zweiter Drilling der Größe 1 oder 2 angebracht werden.
Tipp: Ist ein Köderfisch zu weich, kann man ihn mit einer durch den Köderfisch geführten 0,80er Schnur stabilisieren. Das Einführen geht mit einer Ködernadel ganz einfach und die Schnur muss dann am Kopfstück bzw. am Sicherungsstift fixiert werden.
Empfohlene Angelmethoden:
- Angeln mit Downrigger
- Klassisches Schleppangeln mit Paravanen
- Schleppangeln mit Sideplanern