Fünen Meerforellenangeln 01

Spinn- und Fliegenfischen auf Meerforellen an der Küste Fünens

 

Ausgezeichneter Meerforellenbestand auf Fünen.Vor gut 10 Jahren war Guido von Lucky Lures das erste Mal auf Fünen, um dort dem Fisch der 1000-Würfe nachzustellen: der Meerforelle. Für ihn sind damit nachhaltige Erinnerungen verbunden, die immer wieder ein Lächeln auf seine Lippen zaubern. Wenn man früh morgens aufsteht, sich warm einmummelt und seine Wathose überstreift, steigt direkt eine unbändige Vorfreude in einem auf. Das Spinnfischen und Fliegenfischen auf Fünen ist immer damit verbunden, die Natur ganz intensiv und unmittelbar zu spüren. Die frische Seeluft, das an ruhigen Tagen besonders klare Meereswasser mit einer erstaunlichen Sichttiefe und der damit verbundenen Möglichkeit die Algen, Tang- und Seegrasfelder bereits mit dem Auge auf geeignete Stellen absuchen zu können, lassen jedes Anglerherz höher schlagen. Wenn man dann noch im Wasser stehend einen Sonnenauf- oder Untergang miterleben darf oder gar ein Schweinswal vorbeiziehen sieht bzw. eine Robbe, die neugierig den Kopf aus dem Wasser streckt, dann meint man: besser kann es nicht mehr werden. Aber es kann.

Es gibt kaum eine Gegend mit einer besseren Chance eine stattliche Meerforelle zu fangen. Das 1990 ins Leben gerufene und im Erstbericht weiter unten beschriebene Projekt Havørred Fyn zur Wiederansiedlung bzw. Stärkung des Meerforellenbestandes hat dafür gesorgt, dass sich rund um Fünen ein unglaubliche viele dieser Raubfische tummeln, die nur darauf warten, von dir überlistet zu werden.

Wunderschöner Meerforellen-Milchner bereit zum Laichgeschäft.Schnappt sich eine fette Forelle, den angebotenen Köder, geht durch deine Rute ganz unvermittelt ein unglaublicher Ruck. Meerforellen sind echte Kraftpakete. Jetzt wird Adrenalin in die Adern gepumpt und du befindest dich in einem Duell mit einem sich heftig wehrenden Fisch, aus dem du in aller Regel nur dann als Sieger hervorgehst, wenn du einen kühlen Kopf behältst. Ruhe bewahren ist angesagt und deine ganze Konzentration ist gefragt. Ist die Meerforelle dann endlich im Kescher, macht sich ein überwältigendes Glücksgefühl breit und du kannst die Schönheit dieses Fisches kaum fassen. Um Meerforellen an den Haken zu bekommen, sind eine auf dieses anspruchsvolle Angeln abgestimmte Ausrüstung, Erfahrung und eine gute Technik der Köderpräsentation gefragt. Was liegt da näher, als sich an einen ortskundigen Guide zu wenden, der sich auf die Meerforellen Fünens spezialisiert hat. Ein weit über die Landesgrenzen Dänemarks bekannter Guide nicht nur für das Fliegenfischen, der auch selbst einmal Spinnfischer war, ist Omar Bo Gade. Omar betreibt im Westen Fünens eine eigene Fishing Lodge mit allem Drum und Dran und kann von diesem Startpunkt aus jeden Teil der Insel mit ihren zahlreichen Hot Spots in kurzer Zeit erreichen. Das ist deshalb so wichtig, da das Wetter besonders in den Hochzeiten des Frühjahrs und des Herbstes sehr wechselhaft ist und so immer ein gutes (d.h. windgeschützes) Angelplätzchen gefunden werden kann.

Fünenexperte und Guide Omar Bo Gade beim Fliegenfischen.Omar wurde in Odense auf Fünen geboren und ist von Kindesbeinen an begeisterter Vollblutangler. Vom Angeln mit der Stipprute und dann der Spinnrute kam er letztlich zum Fliegenfischen, womit er ganz überwiegend seine 200 Angeltage im Jahr verbringt. Auch Spinnangler sind in seiner Lodge immer willkommen. Seine Gäste bestehen ungefähr zu 40 % aus Spinnfischern und zu 60 % aus Fliegenfischern. In seiner Lodge gibt es neben gemütlich eingerichteten Zimmern nicht nur ein kleines italienisches Restaurant, in welchem seine langjährige Lebenspartnerin leckere Menüs zaubert. Es gibt auch einen Trockenraum für Wathosen, Watstiefel usw. so dass du nicht morgens in kalte oder nasse Schutzkleidung schlüpfen musst.

Wir hatten Anfang November drei Tage Zeit uns von dem Fischreichtum Fünens zu überzeugen. Nach einer problemlosen nächtlichen Anfahrt mit dem Auto (ohne Fähre, Fünen ist über Brücken ganz einfach zu erreichen) kamen wir am Donnerstagmorgen kurz vor der Dämmerung am Ostufer an. Dort kennt Guido eine tolle Stelle, an der er bisher noch nicht als Schneider nach Hause gegangen ist. Die Bedingungen waren etwas ungemütlich: starker Westwind, heftiger Regen und 6 Grad Außentemperatur. Mit der richtigen Bekleidung kein Problem, im Gegenteil: solche Wetterlagen bringen oft guten Fisch.

An solchen Hot Spots halten sich gerne Meerforellen auf.Wenn man direkt eine Stelle im Visier hat und nicht viel laufen muss, gibt es einen guten Trick damit es trotz langem Aufenthalt im Wasser schön warm bleibt: Einfach einen Floatinganzug unter die Wathose anziehen. Fertig. Dann sieht man zwar aus, wie ein Michelin-Männchen. Aber man friert halt nicht. Entsprechend dick eingepackt zogen wir los vom Steilufer eine Holztreppe hinab an die besagte Stelle im östlichen Teil Fünens. Und schon ging´s ab ins Wasser. Festen Stand unter den Füßen auf den doch glitschigen Steinen gesucht und schon flogen die Blinker in Richtung der Algen- und Seegrasfelder, die sich wie ein geschecktes Muster mit kleineren Sandpassagen die Hand gaben. Die erste Meerforelle stieg bereits nach wenigen Minuten ein. Was für ein Auftakt. Ein sogenannter Grönländer. Diese Fische sind noch nicht geschlechtsreif und erreichen oft nicht das Mindestmaß von 40 cm, bzw. im Odense-Fjord von 45 cm. Sie sind noch komplett silberfarben und bieten nur kurze Gegenwehr.

Nach einem ersten Stellenwechsel stieg ein sogenannter Skipper ein. Diese Fische überspringen das jährliche Laichgeschäft. Sie sind leicht daran zu erkennen, dass sie ihr Silberkleid nicht zur Laichzeit verändert haben. Die typische bräunliche Laich-Einfärbung mit den stark ausgeprägten Punkten auf den oberen Flankenbereichen und die Gelbtöne im Bauch- und unteren Kopfbereich zusammen mit den gelblich eingefärbten Flossen verraten einen Fisch, der kurz vor seinem Laichgeschäft steht. Die Männchen verändern dann auch gerne ihre Kopfform und bilden einen langgezogenen Unterkiefer aus Skipper im Herbst: einer der Top-Zeiten auf Meerforelle.(Laichhaken). Doch dieser gehakte Fisch war blitzblank silbrig. Er strotzte nur so vor Kraft und wehrte sich im Bereich der Oberfläche heftigst. Dann war er plötzlich weg. Und wir standen da, mit zittrigen Knien und staunten nicht schlecht, als wir sahen, was passiert war. Der Einfachhaken mit besonders großer Öse an einem Effzett-Meerforellenblinker, den wir testeten, war einfach gebrochen. Materialfehler. Wir tauschten den Haken natürlich direkt durch einen hochwertigen Ersatz aus. Dann wurde es zunächst etwas ruhiger und es gab vereinzelt Bisse kleinerer Exemplare, bis der nächste große Bengel gehakt werden konnte. Aber auch dieser wollte partout nicht in den Kescher. Nach längerem Drill wurde die Meerforelle scheinbar zahmer, um sich dann ein letztes Mal aufzubäumen, wobei sich der Fisch urplötzlich verabschiedete. Die Zeit verging dabei, wie im Flug und ein Blick auf die Uhr verriet: Mittagszeit. Höchste Zeit, zur Lodge von Omar Bo Gade aufzubrechen und einzuchecken. Nachdem wir unser Quartier in der Gegend der Helnæs-Bucht bezogen hatten, wollten wir natürlich direkt wieder ans Wasser. Aber wir mussten feststellen, dass der Westwind das Westufer ordentlich aufmischte. Selbst schwere Blinker, die versuchsweise in die Brandung geworfen wurden, spuckte das Meer förmlich zurück. An ein vernünftiges Fischen war also im Bereich der offenen Küste nicht zu denken. Zum Glück findet sich in der Helnæs-Bucht immer ein windgeschützter Angelbereich. An der von uns ausgesuchten Stelle konnten wir zwar unsere Blinker verführerisch durchs Wasser ziehen, aber wo kein Fisch ist, gibt´s auch keinen Biss. Also hieß es warten, bis Omar wieder da war, der kennt jeden Stein in dieser Gegend und kennt natürlich auch die genauen Stellen, wo es gut laufen kann und wo nicht. Wir zogen uns zurück zur Lodge und hingen unsere nassen Klamotten erstmal im Trockenraum auf und freuten uns auf eine warme Dusche.

Am frühen Abend kam Omar mit zwei Gästen vom Fliegenfischen zurück. Ergebnis: 14 Meerforellen (!) eine davon zwischen 50 cm und 60 cm. Wow, was für ein Ergebnis. Seine Gäste waren erfahren im Umgang mit der Fliegenrute und gingen mit Omar auf Tour, um das gewisse Etwas bei ihm rauszukitzeln, was oft über Erfolg und Niederlage entscheidet. Nach dem leckeren Abendessen in der Lodge verabredeten wir uns mit Omar am nächsten Morgen um halb acht. Ein Wetterwechsel war vorausgesagt, mit nachlassendem Wind aus Süd-Süd-Ost.

Trübes Wetter im Hafengebiet von Assens.Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden wir - wie jeder Gast - noch mit einer reich gefüllten Lunchbox versorgt und dann sollte es direkt losgehen. In voller Montur stiegen wir ins Auto und folgten dem Jeep von Omar. Omar steuerte als erste Stelle direkt einen Küstenabschnitt bei Assens an, an dem tags zuvor gut gefangen wurde. Aber der Wetterumschwung sorgte dafür, dass kaum Fische den Ködern folgten, geschweige denn beherzt zuschnappten. An diesem Tag musste man sich die Bisse hart erarbeiten. Wurf für Wurf wurden geeignete Bereiche abgesucht und die mit der Wathose zurück gelegten Strecken summierten sich leicht auf ein paar Kilometer. Jetzt ging unser Trick mit dem Floatinganzug unter der Wathose mächtig daneben. Es war warm, aber leider schnell zu warm. Einmal unterwegs gab´s eigentlich keine Möglichkeit sich umzuziehen und so war das Motto: Schwitzen ertragen und weiterfischen.

Gefischt wurde überraschenderweise im knietiefen Wasser. Dort versammeln sich die Meerforellen in dieser Jahreszeit für den Aufstieg in die Laichbäche, deren Begradigung auf Grund des Projektes Havørred Fyn rückgängig gemacht wurden und in die Kies als Laichsubstrat eingebracht wurde. Da die Wassertemperatur bei 9 Grad lag, war der Sauerstoffgehalt selbst ufernah o.k. und die Meerforellen halten sich dann gerne dort auf. Im Sommer ist das ganz anders. Dann stehen die Fische deutlich tiefer. Jetzt aber sind alle guten Stellen selbst für Einsteiger ins Fliegenfischen ohne große Reichweite leicht befischbar.

Leuchtturm von Helnæs markiert ein Top-Revier.Omar ist davon überzeugt, dass sich auch die Fliegen bzw. Spinnköder an diese Bedingungen ausrichten sollten. Die Fliegen sollten so gewählt werden, dass sie kurz unter der Wasseroberfläche geführt werden können. Omar hat für Dich immer die besten und bewährtesten Muster da. Du musst Dich also nicht vorher mit Fliegen eindecken, die dann vor Ort gar nicht so fängig sind. Auch Spinnköder können in dieser Zeit überraschend klein ausfallen. Kleine aber hochwertige 5-Gramm-Köder reichen völlig aus. Das Angeln mit den typischen, langgezogenen Meerforellenblinkern zwischen 16 und 20 Gramm ist bei diesen Bedingungen nicht anzuraten. Mit den immer wieder empfohlenen Gladsax- und Spöket-Köder hatten wir diesmal keine Bisse. Einer der Top-Köder für Flachwasserzonen beginnend von den Monaten September und Oktober ist nur der 5 Gramm schwere und gerade mal 4 cm (!) lange CROC-Blinker von Gibbs Delta. Er kann und sollte schnell und flach geführt werden, was dann auch der Schlüssel zum Erfolg ist. Gleiches gilt für das Einholen der Fliege, ein schnell und kurz hintereinander ausgeführtes Einholen der Schnur ist angesagt.

Nachdem die angesteuerten Plätze sich relativ schnell füllten (das bedeutet für Omar, dass man am gleichen Ufer andere Angler überhaupt ausmachen kann, er angelt am Liebsten allein) verließen wir den Raum des Örtchens Assens und steuerten den  an. Diese Stelle ist sehr bekannt und unterliegt einem hohen Befischungsdruck. Was nicht heißt, dass dort nicht gefangen wird. Dort werden regelmäßig schöne Kaliber gefangen. Wenn man sich die Unterwasserwelt dort anschaut, ist einem direkt klar, warum. Ein sehr steiniges Ufer mit großen rundgeschliffenen, ins Wasser hinein reichenden Gesteinsbrocken, Algen-, Seegras und Tangfelder soweit das Auge reicht und kaum Sandbereiche: also perfekte Bedingungen für Meerforellen. Ein leichter Knick im Uferbereich war bei den Wetterverhältnissen eine Art Trennlinie zwischen aufgewühltem Meer mit Wellengang und einem geschützteren Bereich, in dem die Wellen langsam ausliefen. Uns kamen zwar zwei ortsansässige Angler entgegen, die dort nichts gefangen hatten. Aber wir Unterwasserwelt ind der Helnæs-Region von Fünen. versuchten es trotzdem. In der ruhigeren Passage tat sich jedoch wenig. Dort tummelten sich nur ein paar aus einer von einem Frachtschiff zerstörten Zuchtanlage ausgebrochene Regenbogenforellen, auf die wir es nicht abgesehen hatten. Wir suchten die Strecke in Richtung der größeren Wellen immer mehr ab. Regen und starker Wind ließen einen an diesem Plan langsam zweifeln. Und dann… Zack!

Urplötzlich nahm sich eine große Meerforelle den parallel zum Ufer geführtem Blinker. Ein gewaltiger Zug an der Hauptschur dominierte von Beginn an das Geschehen. Der Fisch verlangte von Guido alles ab. Er nahm Schnur, wälzte sich an der Oberfläche, sprang sich wild wehrend aus dem Wasser und schüttelte, was das Zeug hielt, den Kopf, um den im Maul gehakten Köder wieder loszuwerden. Doch vergebens die eingesetzte SPINNING-STAR-Rute parierte allen Situationen gutmütig und federte die aufgebauten Kräfte gekonnt ab, bis schließlich ein stattlicher Milchner mit wunderschönem Laichkleid Was für ein toller Fang: Omar und Guido sind beeindruckt.und markantem Laichhaken sicher in den Kescher manövriert werden konnte. Was für ein Prachtbursche! Solche Fische müssen in der Zeit vom 16. November bis zum 15. Januar zurückgesetzt werden. In dieser Zeit ist das gesetzlich vorgeschrieben, es sollte aber selbstverständlich sein, so klar gefärbte und kräftige Fische für den Erhalt des herausragenden Fischbestandes zurückzusetzen. Abends in der Lodge dann erfuhren wir, dass an diesem Tag auf ganz Fünen ungewöhnlich wenig Fänge zu verzeichnen waren. Das viele Laufen und das Bewegen mit der Wathose unter Wasser forderte seinen Tribut. Jetzt hatten alle enormen Hunger und die zwei warmen Gänge und das Dessert des täglich wechselnden Standard-Menüs waren nicht nur lecker, sondern die Kalorien kamen auch gerade recht. Dermaßen gestärkt, wurde auf die große Meerforelle zusammen mit Omar noch mit einem guten Glas Whiskey angestoßen und der Tag klang mit einen paar bekömmlichen, dänischen Bierchen gekonnt aus.

Am nächsten und letzten Tag ging es früh raus, um die wertvolle Zeit nutzen zu können. Omar empfahl uns eine Stelle, die bei Wind, der an diesem Tag zunehmend aus östlicheren Richtungen wehte und an Stärke nachließ, sehr erfolgversprechend sein kann. Sie war bequem zu erreichen und hatte sogar einen Parkplatz.

Das Westufer Fünens. Meerforellen satt.Wir stellten unseren für die Heimreise bereits vollgepackten Wagen dort ab, und niemand war da. Perfekt. So konnten wir die Gegend in Ruhe inspizieren und uns die zu befischenden Bereiche genau anschauen. Die waren schnell gefunden und dann sausten die Blinker bereits los. Unfassbar, bereits nach wenigen Minuten weckten die ersten Fischkontakte unsere volle Aufmerksamkeit. Nach zwei kleineren Forellen gab es einen heftigeren Biss. Die Meerforelle war gewiss schon was größer, stieg aber leider aus. Dann wurde es wieder ruhiger und wir probierten andere Uferbereiche aus, die uns allerdings dann zu sandig waren. Also zurück zu der Stelle, an der es bereits schnackelte. Nach einigen Würfen krachte ein gewaltiger Biss in den extrem schnell geführten Blinker herein. Die Krümmung der Rute verriet einen guten Fang. Der Fisch zeigte sich jedoch lange Zeit nicht und musste schön unter Spannung gehalten werden bzw. zog in einzelnen Phasen gut Schnur von der Rolle. Als sie sich dann doch zeigte, war die Freude riesengroß. Ein stattliches Weibchen nahm sich den Blinker. Schönes blankes Silber, also eine Traum eines jeden Raubfischanglers: dänisches Silber.Meerforelle, die diese Saison das Laichgeschäft übersprang und sich mit ihrer ganzen Kraft gegen ein Keschern aufbäumte. Vergebens. Bei dieser starken Meerforelle bestätigte sich mal wieder, wie wichtig es ist, während der ganzen Phase des Drills die Ruhe zu bewahren. Und das Ergebnis lässt sich sehen: doch macht euch hier selbst ein Bild von diesem traumhaften Fisch. Wir angelten mit hochwertiger, japanischer 8-fach Geflochtener und dem vorgeschalteten genialen Fluorocarbonvorfach von Momoi in den Stärken von 0,14 mm und 0,16 mm. Das hat gleich mehrere Vorteile. Der Fisch kann das Vorfachmaterial unter Wasser so gut wie nicht erkennen. Wir haben dabei bewusst eine Vorfachlänge von ungefähr zwei Metern gewählt. Dadurch wird die Möglichkeit reduziert, dass der Fisch die Hauptschnur sieht und das Fluorocarbon hat eine optimale Dehnung. Dadurch wird die geringe Dehnung der Geflochtenen abgeschwächt. So kann man bei der Köderführung alles genau spüren, hat aber Dehnung genug, um einem Ausschlitzen des Fisches entgegen zu wirken und die harten Schläge und Fluchten einer Meerforelle abzufedern. Ein weiterer Vorteil dieses hochwertigen Fluorocarbons direkt aus Japan ist, dass die Schnur vor Beschädigungen geschützt wird. Man hat bei diesem Angeln in Küstenbereichen immer wieder Kontakt mit Felsen, Bewuchs und Muscheln, die schadhaften Einfluss haben können.

Du solltest auch immer darauf achten, dass hochwertige Karabinerwirbel mit rundem Kopfstück und Sicherheitsverschluss zum Einsatz kommen. Mit ihrer Hilfe wird ein optimaler und vom Karabinerwirbel unbeeinflusster Köderlauf gewährleistet. Zudem wird ein unnötiger Fischverlust wegen eines sich aufbiegenden Karabiners vermieden.

Nach dieser prächtigen Meerforelle beendeten wir unsere Tour an der Küste Fünens. Sie war anstrengend, bot packende Drills, verlangte uns Wetterfestigkeit ab, wir ließen uns in der Lodge rundum verwöhnen und wir konnten intensive Natureindrücke sowie nachhaltige Erfahrungen sammeln. Einmal mehr haben wir einen sympathischen Vollblutangler in unser Herz schließen können, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Einsteiger an das Meerforellenangeln heranzuführen oder erfahrene Angler in ihrem Angelstiel und ihrem Können zu verbessern und seine Gäste zu ihrem ersehnten Fisch zu führen: Omar Bo Gade hat sich seinen Traum erfüllt und sich eine perfekt geführten Lodge mitten in seiner Heimat Dänemark aufgebaut: auf der Meerforellen-Insel Fünen. Wenn auch du einmal ein solches Abenteuer erleben möchtest, dann nehme einfach Kontakt zu ihm auf.

 

 

 

Erster Kontakt mit den kämpferischen Meerforellen Fünens im Jahr 2007

Junge Meerforellen in der Zuchtanlage.2007 erhielt Guido ein Angebot zum Angeln auf Meerforellen. Ziel war Fünen. Guido hatte von dem dortigen Projekt Havørred Fyn bereits viel Gutes gehört. 1990 widmete man sich dort dem Problem, dass die Meerforelle auf Fünen keine guten Laichbedingungen mehr vorfanden und der Bestand bedrohlich abnahm. Die Bäche der Insel wurden vor Jahrzehnten begradigt, es gab immense Einträge der Landwirtschaft, Abwässer aus den Ortschaften wurden in die Bäche geleitet. Es wurden seinerzeit Dämme, Rohrleitungen, Kraftwerke und Bewässerungsanlagen errichtet, die es den Meerforellen schwer machten, überhaupt noch ein geeignetes Laichgebiet zu erreichen. Die für das Laichen so wichtigen Kiesgründe fielen den damaligen Bedingungen ebenfalls weitgehend zum Opfer. Dies wurde erkannt und man stellte durch ein aufwendiges Programm beste Laichmöglichkeiten von hunderten von Kilometern wieder her und sicher. Heute hat sich Fünen wieder zu einem der besten Meerforellengebiete Europas gemausert. Die erforderliche Angellizenz ist bequem über das Internet erhältlich. Man meldet sich dafür einfach unter einem Link an, zahlt online über Kreditkarte zwischen 40 und 180 Dänische Kronen für eine Tages-, Wochen- bzw. Jahreskarte und erhält eine Kennung, die dann ausgedruckt die Angellizenz ist. Besser und schneller geht´s nicht. Da könnten sich andere Länder eine Scheibe von abschneiden.

Die Anreise mit dem Auto gestaltete sich abgesehen von dem Elbtunnel sehr einfach. Keine Fähre ist nötig. Fünen ist über Brücken mit dem Festland verbunden. Eine Anreise zu Zeiten des Berufsverkehrs ist dennoch nicht zu empfehlen. Es sollten, soweit möglich, die Verkehrs-Stoßzeiten umgangen werden. In Fünen angekommen, wurde Guido sehr herzlich von zwei älteren Damen in einem nicht mehr Meerforellenseminar 2007 auf Jettes Bauernhof.bewirtschafteten Bauernhof empfangen. Nachdem er sein Zimmer bezogen hatte, war er natürlich ganz heiß drauf, seine mitgebrachten Köder auszuprobieren. Neben einer Auswahl von Fliegen, die er mit der Fliegenrute anbot, sollten auch diverse klassische Spinnköder, wie etwa Meerforellenblinker, (z.B. der Hansen Flash) und spezielle Meerforellenköder wie der Gladsax und der Falkfish Spöket zum Einsatz kommen. Der Bauernhof lag am Ostufer Fünens. Nur einen Katzensprung vom felsigen Strandufer entfernt. Guido schaute sich die Umgebung erst einmal genauer an und suchte die Regionen, die er sich, bevor er zu Hause losfuhr, auf Google Maps angeschaut hatte. Meerforellen halten sich vorwiegend im Schutz von Algen und Seetang auf und bevorzugen steinigen Grund. Eine Stelle mit einem Steilufer und einem Knick in der Uferlinie stach dabei ganz besonders hervor. Hier war der relativ gleichmäßig verlaufende Küstenabschnitt durch eine Minilandzunge unterbrochen und in den Uferbereichen waren besonders viele Tangfelder zu erkennen.

Seegrasfelder an der Küste Fünens.Ganz in der Nähe dieses Uferabschnittes konnte man gut seinen Wagen abstellen und Guido stiefelte eingemummelt mit Wathose unter drunter gezogenem Floating-Anzug los. Als Köder hatte er zuerst den Gladsax in rot/gelb montiert. Wie er das eigentlich bei den grellen Farben bereits befürchtet hatte, tat sich nichts. Im Internet werden diese Köder gepriesen, aber er hatte keinen Zupfer. So konnte er sich schon mal daran gewöhnen, die Köder um die Tangfelder zu jonglieren, was schon richtigen Spaß machte. Dann wechselte er den Köder und ab da ging die Post ab. Bereits am Ankunftstag konnte er zwei Meerforellen mit Größen von über 50 Zentimetern überlisten. Ein Wahnsinnserlebnis und ein Wahnsinnsergebnis. Die Burschen kämpften wie der Teufel, viel mehr als Forellen in vergleichbaren Größen im Süßwasser. Das Meerforellenangeln ist mit dem Blinkern im Süßwasser durchaus vergleichbar. An einem damaligen Hausgewässer, einem Stausee welcher einen hervorragenden Bestand an großen Salmoniden aufweist und der nur von Vereinsmitgliedern befischt werden darf, angeln wir teilweise mit den gleichen Ködern mit einer ähnlichen Köderführung. Beim Meerforellenangeln schadet es bei bestimmten Wetterbedingungen und beim Einsatz der schmalen und langgezogenen Blinkerformen nicht, Pausen beim Einholen einzulegen, dann taumelt der Köder in der Meeresströmung und im Wellenspiel verführerisch seitwärts in Richtung Boden. In diesen kurz zu haltenden Absinkphasen bzw. unmittelbar nach dem Einholen erfolgen dann oft heftige Attacken. Einen immer geltenden Grundsatz gibt es nicht. Manchmal ist eine langsame Köderführung gefragt, manchmal eine extrem schnelle. Das muss man einfach ausprobieren und dann die dafür geeigneten Köder aussuchen.

Durch unterschiedliche Einholgeschwindigkeiten und durch Bewegungen mit der Rutenspitze kann zusätzliches Leben eingehaucht werden und eine Veränderung des Köderlaufs bewirken, die genau das war, worauf die dem Köder folgende Meerforelle gewartet hatte. Gut ist, wenn man nach einem Angeltrip seine Wathose in einem großen Trockenraum aufhängen kann. Die Idee den Floatinganzug unter der Wathose anzuziehen erwies sich seinerzeit als super. So kann man stundenlang im kalten Wasser aushalten, ohne zu frieren. Abendstimmung beim Meerforellenangeln.So kann man stundenlang im kalten Wasser aushalten, ohne zu frieren. Wird eine Stelle am Körper bei dieser Art zu angeln, kalt, dauert es oft nicht lange bis man komplett ausgekühlt ist. Das passiert einem mit einem drunter gezogenen Floating-Anzug nicht. Abends wurde von den Damen ein geniales Menü gezaubert und der Abend klang mit ein paar Gläschen Wein vollendet aus. Am nächsten Morgen gab es Frühstück mit selbst zubereiteten und frisch gebackenen Brötchen, Marmelade aus eigener Herstellung und Wurst und Käse aus Fünen. Ein echter Knüller. Und so blieb das die ganzen Tage. Jeden Abend wurde man mit außergewöhnlichen kulinarischen Leckereien verwöhnt. Das Fliegenfischen fand dann in einer Gruppe an einem nahe gelegenen Ufer mit viel Geröll und gelegentlich feinsandigen Abschnitten statt. Der Workshop wurde professionell geführt und es konnten viele wertvolle Tipps mit nach Hause genommen werden. Aber mit der Fliegenrute konnte Guido leider nur deutlich schlechtere Fangergebnisse erzielen. Besonders interessant war, dass nachts schwarze Fliegen mit golden schimmernden Kügelchen als Augen der Trumpf waren. Das liegt daran, dass sich für den Fisch, der unterhalb eines solchen Köders steht, der Umriss des Köder so am besten von der Resthelligkeit des Himmels abhebt und besser wahrgenommen wird.

Guido zog außerhalb der offiziellen Termine des Workshops mit seiner Spinnrute los und ließ die Blinker durchs Wasser zwirbeln. Er fing während des Angeltrips insgesamt sieben Meerforellen und eine große Flunder (!). Ein Knüller dieses Besuchs der Insel Fünen war, das Wir eine Meerforellenzuchtstation Fünens besucht wurde. Hier werden die Fische völlig losgelöst vom Meer in einer Halle in riesigen Becken in einem ausgeklügelten Verfahren gezüchtet und dann in den Flüssen und in den Sonnenuntergang im Osten Fünens.Küstenregionen Fünens ausgesetzt. Innerhalb kürzester Zeit konnte Fünen sich so wieder zu einem ausgezeichneten Revier für Meerforellen entwickeln und das, obwohl es, wie eingangs erwähnt, vor ein paar Jahrzehnten dort noch sehr schlecht um die Meerforelle stand. Es verwundert daher nicht, dass das Meerforellenprojekt Havørred Fyn sich nach einem anfänglichen Belächeln zu einem Pilotprojekt für viele andere Regionen entwickelt hat. Mittlerweile profitiert die gesamte Region Fünens in großen Maße von dem aufgebauten Image als Spitzenregion für Meerforelle. Der Tourismus boomt. Und dazu trug der ausgezeichnete Bestand an Meerforellen ein gutes Stück bei. Selbst die Bauern haben ihren Widerstand aufgegeben und helfen beim dem Programm zwischenzeitlich tatkräftig mit und verdienen sich ein sattes Zubrot.

Dieser erste Angeltrip 2007 war also nicht nur ein gelungener Einstieg ins Meerforellenfischen, sondern auch extrem informativ. Der Wunsch, Fünen wieder zu besuchen, brennt sich förmlich in den Hinterkopf. Fünen bietet sich auch für Angler an, die gerne mal in der wärmeren Jahreszeit mit Familie losziehen möchten. Auf Fünen kann man als Erwachsener prima seine Seele baumeln lassen und für Kinder gibt es neben Reiten, am Strand spielen, Schwimmbädern und vielen Freizeitattraktionen ein unvergessliches Erlebnis. Selbst im Hochsommer muss immer mit einer guten Meerforelle gerechnet werden. Aber die Top-Zeiten für das Angeln auf Meerforelle für den ambitionierten Fliegenfischer und Spinnangler sind nach unserer Auffassung das Frühjahr und der Herbst.


Hier geht´s zum Angelbericht Teil 2:




 

Infoblatt Fünen:


Video zum Angeln auf Fünen:



 

 

Zielfisch: Meerforelle

 

Empfohlende Angelmethoden:

 


Angelerlaubnis:

 

Tag 40,00 DKK

Woche 130,00 DKK

Jahr 185,00 DKK

 

Für einen Zusatzpreis von 15 DKK kann eine qualitativ hochwertige Version bestellt werden. Das Geld der Angelscheine wird in die Fortführung des Projektes Havørred Fyn investiert.

 

Angelerlaubnis online bestellen: hier.

 

Mindestmaße:

 

Meerforelle: 40 Zentimeter

Meerforellen im Odense Fjord (außerhalb der Schutzzone): 45 Zentimeter

Lachs: 60 Zentimeter

 

Guide Omar Bo Gade in seinem Element.Guiding + Unterkunft:

 

Denmark Fishing & Outdoor Lodge

 

Omar Bo Gade

Helnaes Byvej 15
Ebberup 5631 - Denmark
Phone: + 45 28410290
eMail: info@denmarkfishinglodge.com
http://www.denmarkfishinglodge.com

 

Karten:

 

Eine Karte mit markierten möglichen Angelstellen und Hinweisen findest du hier.

Eine Seekarte/Gewässserkarte von Fünen kannst du über diesen Link beziehen:

 

 

Schutzzonen und -zeiten:

 

Seitdem in den 90er-Jahren das Projekt der flächendeckenden Wiederansiedelung der Meerforelle angegangen wurde, ist das Netzfischen innerhalb einer Zone von 100 Metern von der Uferlinie verboten. Dies führt dazu, dass genau in dieser Zone nur das Spinnfischen und Fliegenfischen mit der Rute erlaubt ist. Daher entwickelte sich in dieser Zone eine außerordentlich gute Fischpopulation und Fünen erstarkte zu einer der besten Gegenden weltweit, um eine Meerforelle an den Haken zu bekommen.

 

Außerhalb dieser Verbotszone ist das Fischen mit Handangeln in der Nähe von weniger als 75 Metern zu solchen Netzen verboten. Diese Regelung dürfte aber nur für Fischer mit einem Boot interessant sein.

 

Darüber hinaus gibt es noch Schutzzonen im Bereich von Flussmündungen. Sind diese Flüsse breiter als zwei Meter ist ein Angeln dort in einem Halbkreis von 500 Metern verboten. In der Mitte der Flussmündung wird diese Schutzzone sogar noch um weitere 100 Meter verlängert. Bei Flüssen die schmaler sind, gilt dieser Schutz nicht das ganze Jahr, sondern nur in der Zeit von 16. September bis zum 15. Januar.

 

In der Zeit vom 16.November bis zum 15.Januar dürfen keine Meerforellen mit einer laichbedingten Einfärbung entnommen und müssen sofort schonend zurückgesetzt werden.

 

 

Empfohlene Köder:

 

 

Empfohlene Rute:

 

 

Empfohlene Schnur + Vorfachmaterial:

 

 

Empfohlene Ausstattung: