Vänern (Trolling Binnenlachs + Seeforelle)

Es heißt, dass die Wintermonate am Vänern die Top-Monate für das Trolling auf Lachse und andere Salmoniden sind. Weniger bekannt ist, dass der Vänern-See auch in den Monaten Juli und August ein Angeln der Spitzenklasse auf Binnenlachs & Co. bietet. Robby vom Team Lucky Lures plante, wie fast jedes Jahr, die Sommerferien mit Familie wieder einmal in Schweden zu verbringen, wobei natürlich das Angeln nicht zu kurz kommen sollte. Diesmal sollte es etwas Besonderes sein und er steuerte ein größeres Gewässer an, wo er sein neues Kajütboot so richtig ausfahren kann. Was lag da näher, als der Vänern. Ziel war die Gegend um Hällekis. Es handelt sich um ein nettes, kleines Örtchen, welches voll unter dem Einfluss der Handwerkerkunst steht. Ein kleiner ICA-Supermarkt ist auch nicht weit weg und vor allem ist dort eine super ausgebaute Trailerstelle, an der man bequem und kostenlos sein Boot zu Wasser lassen kann. Platz für das Abstellen des Hängers während des Urlaubs ist mehr als genug da und mit dem Boot kann man direkt an einer Hafentankstelle Benzin und Diesel tanken. Und will man mal schön Essen gehen, liegt ganz in der Nähe der Kinnekulle Berg mit seinem Restaurant (allerdings ist dort eine Reservierung nötig). Was will man mehr?

In der Gegend von Hällekis kannst du gleich nach dem Trailern deine ersten Fische fangen. Dort tummeln sich ufernah überwiegend Barsche, etwas weiter draußen fängt man gelegentlich mal einen schönen Hecht und Rapfen. Sobald man die kälteren Gewässerschichten erreicht, gesellen sich auch kampfstarke Lachse und „Öringe“ dazu. Öring ist in Schweden die Bezeichnung für Seeforellen. Da der Vänern einmal eine Meeresbucht war, gibt es im Vänern auch einen natürlichen Meerforellenbestand.

Neben dem natürlichen Bestand an Lachsen und Meerforellen (die nicht entnommen werden dürfen und leicht an ihrer Fettflosse zu erkennen sind) gibt es einen reichen Fischbestand an Zuchtfischen (bei denen die Fettflosse immer abgeschnitten ist). Diese Besatzfische bieten ein ausgezeichnetes Angeln und dürfen auch entnommen werden, soweit die Mindestmaße erreicht werden. Vorwiegende Angelmethoden sind das Schleppangeln und Trolling. Da Robby an seinem neuen Boot noch keine Downrigger montiert hatte, brachte er seine Köder mit den Schlepphilfen auf Tiefe. Mit Paravanen und Slide Divern fischte er maximal 15 bis 20 Meter unter der Oberfläche, wo sich die Binnenlachse im Sommer gerne aufhalten und zu fangen sind. Der Sommer 2014 war ein Ausnahmesommer. Eine lange Hitzeperiode heizte die oberen Gewässerschichten auch weiter draußen auf dem Vänern ordentlich ein. Durch Wetterumschwünge und Strömungen gab es kurzfristige Temperatur-Schwankungen des Wassers um mehrere Grad Celsius. Beispielsweise gab es an einem Tag (!) ein Veränderung der Oberflächentemperatur von 14 auf 19 Grad. An diesem Tag schienen die Barsche geradezu auszuflippen. Hatte man gerade einen Schleppköder abgelassen, hing auch schon ein Barsch am Köder und es war schwer, die Köder bis in die für das Fischen auf Binnenlachs interessanten Gewässerschichten zu bekommen. Aber darüber, dass man zu viel und zu leicht fängt, sollte man sich als Angler ja nicht beschweren. Hier und da wurden die Barsche dann doch mal nervig.

Nicht so nervig war es dann, die Barsche der Kategorie 30+ auf den Grill zu schmeißen. So kam immer eine stattliche und vor allem leckere Mahlzeit zusammen. Bei Hällekis gibt es in den Uferbereichen gleich mehrere Feuerstellen, von denen immer eine frei war. Und dort konnte man die lauen Sommernächte mit gut gefülltem Magen immer sehr gut ausklingen lassen. Gelang es dann doch die Köder auf die richtige Tiefe zu bringen, dann klappte es auch mit den Lachsen und Meerforellen. In dieser Jahreszeit gingen überwiegend Fische der 3 bis 4 Kilogramm-Klasse an den Haken und solche Exemplare bieten schon einen außergewöhnlichen Drill. Einen ganz schweren Lachs konnte Robby zwar haken, verlor ihn aber leider im Drill und konnte ihn nicht an Bord bringen. Der unbändigen Kraft des Fisches konnte die dehnungsarme und für diesen Fisch deutlich zu dünne, geflochtene Schnur nichts entgegen halten.

Auch wenn dieser Fisch nicht bezwungen wurde, so zeigte dieser Lachs sehr eindrucksvoll, mit welchen Exemplaren man am Vänern immer rechnen muss. Und es ist ein Fehler die Hauptschnur nicht daran auszurichten. Robby stellte dann die Schnur sofort auf 0,40er und 0,45er monofil um. Leider biss danach kein solcher Lümmel mehr. Robby fischte beim Schleppen maximal mit sechs Ruten. Zwei Ruten brachte er jeweils oberflächennah mit Sideplanern aus. Alle Fischarten konnten auch in den oberen Gewässerschichten gefangen werden. Besonders dort, wo Fische aus dem Wasser sprangen – was mittags sehr häufig vorkam –, lohnte sich ein Vorbeischleppen der Köder immer. Zwei Ruten brachte Robby mit Paravanen und die zwei letzten mit den Schlepphilfen auf Tiefe. Mit den tief geführten Ködern konnte Robby am meisten punkten. Dort, wo tiefere Gewässerabschnitte begannen, war besonders mit Bissen zu rechnen.

Dabei konnten nicht nur Salmoniden gehakt werden, sondern es nahmen immer wieder starke Hechte die Köder. Allein drei Hechte hatten eine Länge von über einem Meter. Als Köder dienten für die Binnenlachse und Meerforellen große Schleppblinker und wie so oft der Apex. Und mit dem Nils Master Invincible konnten wieder einige Zander in Gewässertiefen zwischen 8 und 10 Metern überlistet werden. Diesmal ungeschlagener Schleppköder auf Lachs und Seeforelle war der Karikko 11 cm in der Farbe 115. Die Großhechte stiegen, wie schon so oft, auf den finnischen Ausnahmewobbler Turus Ukko Original in 20 cm und den Turus Ukko in 16cm ein.

Neben dem Schleppangeln lief auch das Drop-Shot-Angeln auf Barsche sehr gut. Es gab Bereiche, an denen der Gewässergrund wie eine Art Plateau beschaffen war. Der Grund stieg dort auf um die 5 Meter Tiefe an. Genau an diesen Plateaus konnten beliebig viele Barsche mit Würmern oder kleinen Gummiködern an Drop-Shot-Montagen gefangen werden. Auch das Angeln mit Köderfischen brachte Erfolg. Stinte im Freiwasser und kleine Häslinge im Bereich des Hafens waren leicht zu fangen, so dass der Köderfischvorrat immer schnell aufgestockt werden konnte. Insgesamt 4 Zander fielen auf Köderfisch herein. Jedoch war das Angeln mit Kunstködern immer eine Nasenlänge voraus. Beim Vertikalangeln und Jerken lief diesmal nichts.

Die Fische bissen eigentlich rund um die Uhr, wobei es in den Morgenstunden immer etwas besser lief und gegen Abend die Fangergebnisse spürbar zurückgingen. Die sich unglaublich schnell aufbauenden Wärmegewitter im Sommer 2014 möchten wir zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass man auf diesem See sehr vorsichtig sein sollte. Mit kleinen Booten auf diesem See weit rauszufahren, ist sehr leichtsinnig und kann schnell in eine lebensbedrohliche Situation umschlagen. Im Frühjahr 2014 beispielsweise sind zwei durchtrainierte Kerle mit dem Kajak rausgepaddelt. Zunächst ist einer umgekippt und hielt sich am Boot des anderen fest, dann hat es auch den anderen erwischt. Sie konnten sich zwar auf eine Insel retten, aber für einen kam jede Hilfe zu spät: er starb noch vor Ort an Unterkühlung. Gut motorisierte und möglichst hochwandige Boote sollten am Vänern immer erste Wahl sein. Auch das Mitführen eines wasserdicht verpackten Mobiltelefons und der Nummer der Schwedischen Seenotrettung sollte selbstverständlich sein.

 

Weiter geht´s zum Bericht über das Angeln mit Downriggern im Vänern bei Kaven und Spiken:

 

 

 

 

 

Zielfische Vänern-See:

 

 

 

Angelbestimmungen Vänern-See:

 

Mindestmaße:
 

Lachs 60 cm.
Meerforelle 60 cm
Zander 45 cm

Untermaßige Fische sind zurückzusetzen.

 

 

Trailerstelle: Hällekis:

 

 

 

Entnahmeverbote und Entnahmeregelungen:

 

Die Entnahme von Aal ist ganzjährig verboten.

 

Pro Angler und Tag dürfen maximal drei Lachse oder Meerforellen aus dem Vänern entnommen werden.

 

 

Angelerlaubnis:

 

Man darf auf dem ganzen Vänern ohne einen Erlaubnisschein angeln (Spinnangeln, Angeln mit totem Köderfisch, Fliegenfischen, Eisangeln und natürlich auch Schleppangeln). Das Schleppangeln ist begrenzt auf 10 Köder pro Boot auf dem sogenannten „allgemeinen Wasser“ unter Beachtung der Zonen, die nicht befischt werden dürfen, erlaubt.

Nicht befischt werden darf insbesondere das „private Wasser“. Hierbei handelt es sich um die Uferbereiche die unter 300 Metern vom Festland oder von Inseln mit einer Mindestlänge von 100 Metern entfernt sind. Wo die Wassertiefe 3 Meter unterschreitet, ist das Wasser auch dort privat, wo die entsprechende Tiefenlinie über die 300-Meter-Zone hinausgeht. Hierbei gibt es jedoch wiederum eine Ausnahme.

 

 

Angeln auf Zander im Vänern:

 

In der Zeit vom 25 April bis zum 25 Mai ist das Angeln auf Zander in den folgenden Gebieten verboten:

 

  • Brandsfjorden - Dättern
  • Vassbotten
  • Åmålsviken med norra viken
  • Byälven
  • Ekholmssjön - Kyrkebysjön
  • Borgvikssjön - Grumsfjorden
  • Arnöfjorden - Panken
  • Bottenviken
  • Ölmeviken
  • Varnumsviken
  • Sjötorpsviken
  • Börstorpsviken
  • Fågelöviken
  • Mariestadsfjärden
  • Ullersundet - Fröfjorden - Vänsjösjön
  • Kävelstocken

 

Schutzgebiete:

 

Rotgelbe oder gelbe Schilder markieren die Vogelschutzgebiete des Vänern. In den dort angegebenen Zeiträumen, meist zwischen dem 15.04.-15.07., ist es verboten, sich mehr als 100 Meter den markierten Uferbereichen zu nähern.

 

Für die in den Vänern einmündenden Flüssen gibt es Angelverbote in bestimmten Zeiten, die sic auf den jeweiligen Fluss beziehen. Das Angelrecht im Vänern berechtigt nicht zum Angeln in diesen Einläufen.

Der Einsatz von Netzen, Reusen und Grundleinen ist im Vänern ohne Ausnahmegenehmigung verboten.
 

 

Gekennzeichneter Fisch:

Wenn Du einen gekennzeichneten Fisch über der Mindestgröße landest, sollst du die Marke zusammen mit einer Schuppenprobe und deinen Fangdaten (Länge, Gewicht, Gerät, Datum, Ort, Name) an das Sjövattenslaboratoriet, 17893 Drottningholm in Schweden schicken.

 

Gewässerkarte:

 

Eine tolle Gewässerkarte, die du bequem scrollen kannst, findest du hier bei NAVIONICS.

 

Über den Anbieter www.eniro.se kannst Du über diesen Link eine detaillierte Gewässerkarte des Vänern-Sees abrufen, indem du dann dort oben rechts unter ""Sjökort mm" und dann nochmal "Sjökort" anklickst (eine direkte Verlinkung ist leider nicht möglich):

 

 

 

Empfohlene Angelmethoden:

 

 

Empfohlene Köder:

     

      Lachs, Seeforelle & Co.:

 
      Hecht und Zander:
 

 

Empfohlene Ausstattung: