Rusken, Rymmen, Lyen (Angel-Kanu-Tour)

Schon seit längerem wollte Guido von Lucky Lures noch einmal eine Kanu-Tour in Süd-Schweden machen, wie die an die Seen Fegen und Kalv. Es sollten vor allem wieder Seen befischt werden, die für einen guten Zanderbestand bekannt sind und über Flussabschnitte oder Bachläufe miteinander verbunden sind. Die Wahl fiel diesmal auf die Seen Rusken, Lyen, Hultasjön und Rymmen in der Nähe von Värnamo. Diese Seen liegen zwar nicht in einem Naturschutzgebiet, aber das, was die Natur dort zu bieten hat, kann locker mit anderen ausgewiesenen Kanurevieren in geschützten Regionen mithalten.

Bereits im Vorfeld der Planung der Tour stellte sich heraus, dass die Versorgung mit Nahrungsmitteln, wenn man auf einen bestimmten Luxus nicht verzichten will, zum Kernthema werden wird. In der Gegend dieser Seen gibt es in unmittelbarer Nähe keine Supermärkte oder Landhandel, die zu Fuß oder mit einem Klapprad erreicht werden könnten. Die Dauer der Tour sollte sich um eine Woche bewegen und so war klar, dass tüchtig Vorräte mitgenommen werden mussten. Wenn man die ganze Zeit an der frischen Luft ist und sich dabei viel bewegt, ist der Kalorienverbrauch doch extrem hoch. Insgesamt vier gute Esser waren zu versorgen und ein wesentlicher Lösungsansatz lag darin, neben zwei Kanadiern ein Transportkajak mitzunehmen, in dem das Essen und die Angelausrüstung mitgenommen werden sollte.

Den Angelschein für den See Rusken kannst Du ganz leicht online im Vorfeld bekommen. Dabei wird einem eine Erlaubnisschein-Nummer zugemailt und per SMS zugeschickt. Man kann sich dabei den Angelzeitraum – auch sehr kurzfristig – einfach aussuchen und dann kann es direkt losgehen. Die Angelscheine für die Seen Lyen, Hultasjön und Rymmen kann man in der Statoil-Tankstelle in Värnamo ganz bequem vor Ort holen. Wenn man am Wochenende anreist, ist das besonders praktisch. Dabei muss man nur eine Karte pro Angler kaufen, die Angelerlaubnis bezieht sich gleich auf das ganze Paket aller Seen und dem Verbindungsfluss Osån. Die Angelerlaubnis umfasst auch das Angeln in den Seen Kätteln und Lången, aber diese Seen sind durch ein Kraftwerk von den von uns befischten Gewässern getrennt und die Portage der Kanus erfordert einige Zeit und Kraft, da die Stellen die Boote aus dem Wasser zu nehmen und ins Wasser zu lassen mehrere hundert Meter auseinander liegen.

Nun zur Tour: Mitte Juni kamen wir in Värnamo an und es ging dann nach dem Erwerb der Angellizenzen schnurstracks in den ICA-Supermarkt im gleichen Ort, um unserer Nahrungsvorräte mit leicht verderblichen Dingen, wie Frischfleisch, Gemüse und Butter aufzufüllen. Endlich hatten wir alles zusammen und wir fuhren zum nördlichen Teil des Sees Rusken, um dort die Boote ins Wasser zu lassen. In der Nähe des Ortes Nydala fanden wir eine kleine Trailerstelle, an der wir nicht nur in Ruhe die Boote vollladen, sondern auch einen Wagen stehen lassen konnten. Den anderen Wagen stellen wir an einer Trailerstelle direkt an einer Brücke zwischen den Seen Lyen und Hultasjön in Richtung Strömhult ab.

Der Wind war an unserem Ankunftstag noch zu stark, um größere Strecken zurück zu legen und er blies unablässig aus nordwestlichen Richtung. Der Rusken See ist ca. 15 Kilometer lang und ist an der tiefsten Stelle knapp über 20 Meter tief. Er bietet bei Nordwind eine Windangriffsfläche über den ganzen See, wodurch sich bei solchen Wetterlagen leicht hohe Wellen aufbauen können. So waren wir gezwungen, auf der West-Seite des Sees, an der der Wind nicht so reinhaute, die erste Nacht auf dem Festland und nicht, wie geplant, auf einer Insel zu erbringen.

In der Gegend der Seen Rusken und Rymmen gilt das „Jedermannsrecht“. Auf einer Insel ohne Haus ist es leicht erkennbar, ob man dort zelten kann oder nicht. An unserer Stelle waren wir uns aber nicht ganz sicher und so zogen wir los, um einen eventuellen Besitzer des Ufergrundstücks ausfindig zu machen und zu fragen. Das nächst liegende Haus war allerdings eingefriedet und so entscheiden wir uns an der ausgewählten Stelle zu bleiben. Sie war ideal. Sie war vollständig windgeschützt und hatte sogar einen kleinen Sandstrand und genügend Platz für unsere drei Zelte war auch noch da. Es dauerte nicht lange, da loderten auch schon die ersten Flammen in einem Ring aus Steinen, die es dort in Hülle und Fülle gab.

Auf dem kurzen Stück zu dieser Stelle zeigte sich, dass das Transportkajak, welches wir hinter einem Kanu herzogen, immer seitlich hin- und herschwankte und eine ordentliches Fahren geschweige denn ein Schleppangeln unmöglich machte. Wir montierten daher zwei lange Holzstöcke über Kreuz so an der Spitze des Kajaks, so dass man es mit dem offenen Kreuzstück an das Kanu andocken und fest verzurren konnte. Auf dem Rest der Tour sollte nun ein Schleppangeln ohne Probleme möglich sein.

Sonntag morgens ging es dann mit der Antischlinger-Konstruktion los und wir steuerten ohne Umwege die auf der Tiefenkarte des Sees Rusken angezeigten Tiefengebiete an, um den Zandern auf die Pelle zu rücken. Die Standardwahl, den Wobbler Invincible von Nils Master in der 15-Zentimeter-Version zu verwenden, erwies sich von Beginn der Tour an nicht als Treffer. Die Zander standen sehr tief und wir probierten daher ein paar Tiefläufer aus. Nordöstlich der Insel Förö hatten wir dann schon den ersten Treffer. Ein kleinerer Zander stieg auf den Shad-Rap Deep Runner im Barschmuster ein. Bereits weinige hundert Meter danach hatten wir an der gleichen Schleppangel einen weiteren Zander und bis wir dann unsere angesteurte Insel zum Übernachten südwestlich der Insel Förö erreichten, hatten wir bereits drei Zander mit dem Shad-Rap überlisten können. Davon lagen zwei davon deutlich über dem Mindestmaß und unsere Abendmahlzeit war gesichert.

Die Übernachtungsinsel war richtig gut. Dort fanden wir eine fertig angelegte Feuerstelle und direkt daneben weichen geraden Untergrund zum Zelten. Auf der Insel gab es wohl letztes Jahr einen Schwelbrand im weichen Boden und diesem Umstand hatten wir ausreichend Holz zu verdanken, so dass wir auf der Insel zwei Mal übernachteten. Am ersten Abend gab es dann leckere Zander-Suppe auf dem Feuer zubereitet mit frischem Sellerie, Lauch, Möhren und Kartoffeln: was für ein Genuss!

Von dieser Insel war es nicht weit bis zu dem Hot Spot, der sich während unseres Aufenthaltes am Rusken See als besonders ergiebig erwies. Er lag direkt westlich zwischen den Inseln Föro und Ålnö. Hier konnten wir auch am Folgetag mehrere Zander an den Haken bekommen, die allesamt nur auf die Karikko Wobbler bissen. Mehrere Versuche mit dem Nils Master größere Zander ans Band zu bekommen, scheiterten. Dummerweise hatten wir die Paravane von Rhino vergessen, so hätten wir die Nils-Master-Wobbler auf die richtige Tiefe bekommen und vielleicht einen ganz dicken Zander erwischt, die es in diesem See bestimmt gibt. Wichtig war während des Schleppangelns, dass die Köder extrem langsam geführt wurden. Besonders viele Zander stiegen dann auf den Köder ein, wenn man das Boot auslaufen lies, bis der Köder kurze Zeit keine Wobbelbewegungen mehr von sich gab und dann mit dem Paddeln anzog. Zack, und man hatte ganz oft den ersehnten Biss.

Am nächsten Tag gab es dann gegrillten Zander, der kurze Zeit vorher noch im Rusken seine Runden schwamm. Einfach nur köstlich. Am Montag versuchten wir unser Glück dann auch mal an der südlicheren Ostseite des Sees, aber dort war der Wind einfach zu stark, um die Köder beim Schleppangeln ordentlich führen zu können. Insgesamt erbeuteten wir knapp 15 Zander im Rusken, wobei wir die kleinen Zander alle zurücksetzten. Und das ausschließlich beim Schleppangeln und in 2 Tagen! Zum Vertikalangeln kamen wir gar nicht, weil der Wind für das Angeln vom einem windabhängigen Kanu einfach zu stark war. Wir haben aber viele andere Boote gesehen, die vom verankerten Boot aus angelten und auch ihren Fisch gefangen haben.

Der See Rusken ist also ein See mit einem außerordentlich hohen Zanderbestand. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand. Der Rusken ist mit seinem stark eingetrübten Wasser sehr nahrstoffreich. Wenn wir für unsere Kanutour Wasser aus dem See geholt haben, schwammen regelmäßig ein paar Tierchen im Wasser herum, ufernah sogar etliche Wasserflöhe. Im Süden des Rusken-Sees gingen wir an der Trailerstelle bei dem Ort Ohs an Land, um von dort die Boote am Kraftwerk vorbei in das Flüsschen Osån umzusetzen. Wir hatten großes Glück und trafen dort einen deutschen Angler der dort sein Boot gerade zu Wasser ließ. Wir konnten dann ein Kanu und das Transportkajak auf seinen Trailer heben und er fuhr uns die Boote dann bis zum Osån. So sparten wir eine Menge Zeit und Kraft. Nochmals Danke an dieser Stelle!

Der Osån ist ein tolles Gewässer. Es wechseln sich über etwa 4 Kilometer langsame Strömungsabschnitte mit schnelleren ab und überall verbergen sich mitten im scheinbar unkomplizierten Fahrwasser dicke Felsbrocken, die direkt bis unter die Wasseroberfläche reichen. Auch kleiner Stromschnellen und umgefallene Bäume mussten wir passieren. Das war für ein vollbeladenes Kanu schon anspruchsvoll, mit einem Transportkajak hinten dran war es sogar richtig spannend. Zweimal konnten wir es nicht vermeiden aufzusetzen und einmal gerieten wir sogar in eine Sackgasse, in der nichts mehr ging. Nach den Erfahrungen des Anglers, der uns bei dem umsetzen der Boote half, gibt es im Osån viele schöne Barsche, besonders in den ruhigeren, tieferen Flussabschnitten. Top-Köder hier: der CROC-Blinker von Gibbs-Delta. Während wir den Osån passierten bemerkten wir gar nicht, dass der Wind wieder einmal zunahm. Durch die Bäume links und rechts war es relativ ruhig. Das änderte sich schlagartig am Mündungsgebiet zum See Lyen.

Der Lyen ist kein uninteressanter See, auch wenn sein Name nicht so einen Ruf, wie etwa der Rusken, genießt. Er ist ca. 5 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle misst er knapp 1,5 Kilometer. Im Norden ist er sehr flach, im Süden tiefer, an einer Stelle sogar über 17 Meter. Mitten im See gibt es einen Stein, der aus dem Wasser ragt und einen ermahnt, nicht unbedingt tieflaufende Wobbler zu nutzen. Im Nordwesten dieses Sees findet man eine Insel mit einer Feuerstelle und geeigneten Plätzen für Zelte. Aber wir wollte an diesem Tag „Kilometer machen“ und so beschlossen wir mit Hilfe des starken Nordwindes mit ein paar flachlaufenden Matala Wobblern zu schleppen. Dazu mussten wir das Boot mit den Paddeln oft bremsen, damit die Köder die richtige Geschwindigkeit aufnahmen. So war es aber auch sehr leicht, unterschiedliche Schleppgeschwindigkeiten zu erzeugen und damit den Wobblern ein sehr verlockendes Köderspiel einzuhauchen. Es dauerte nicht lang, da hatten wir schon den ersten (kleinen) Hecht von etwa 60 cm dran, der natürlich sofort schonend zurückgesetzt wurde. Hinter dem Stein in der Mitte des Sees ließen wir die Köder wieder ab und dann wobbelten wir munter weiter.

Plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck an der Rute und Guido schlug direkt an. Schwere dumpfe Schläge kündigten einen gewaltigen Hecht an. Der Drill dauerte ungewöhnlich lange, da der Fisch immer wieder längere Fluchten einlegte. Nach einer Viertelstunde näherte sich der Hecht unserem Kanu, aber er war noch lange nicht müde. Erst jetzt zeigte er, was er kann. Er sprang keine 5 Meter vollständig aus dem Wasser, schlug wild mit seinem mächtigen Kopf hin und her, um dann wieder ins Wasser abzutauchen, um wieder viele Meter Schnur zu nehmen. Guido war sehr froh, dass er diesen Fisch an einer Trolling & Spinning-Star dran hatte. Die Rute parierte wie ein Uhrwerk jedem Fluchtversuch und selbst bei der heftigen Sprungeinlage konnte immer ein dauerhafter Kontakt zum Köder gehalten werden. Diese Rute ist nicht nur ein Garant für einen perfekten Köderlauf, sie ist auch perfekt auf schwierigste Drills abgestimmt.

Nach etwa 15 Minuten konnte ein strammer Hecht von über 90 Zentimter ans Tageslicht gebracht werden werden. Der Hecht hatte den weiß-roten Matala mit seinen 18 Zentimetern Länge vollständig inhaliert! Ohne das geniale Momoi-Fluorcarbon-Vorfach, wäre die Hauptschnur sicher durchtrennt worden. Diesen aufregenden Tag beendeten wir auf der Insel Dammö keine 300 Meter von Brücke in der Nähe von Strömhult entfernt, die die Seen Lyen und Hultasjön voneinander trennt. Spät abends ließ der Wind endlich einmal nach und wir konnten satt und zufrieden einen wunderbaren Sonnenuntergang wenige Meter neben unserer Feuerstelle genießen. Auf der Insel Dammö ist die Feuerstelle von weichen, grünen Moosfeldern umgeben, so dass wir dort eine perfekt gebettete, friedliche Nacht verbringen konnten.

Ein Auto hatten wir ja am Parkplatz direkt neben der Trailerstelle an der Brücke zu Strömhult geparkt. So paddelten wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück zum Auto und fuhren dann zum ICA-Supermarkt in Värnamo, wo wir vor allem unsere Grillfleisch- und Brotvorräte wieder auffüllten. Nach dem Verlassen der Insel Dammö durchquerten wir den Hultasjön, ohne zu schleppen. Der Hultasjön ist mit seiner maximalen Tiefe von 3,5 Metern sehr flach und wegen der inzwischen wieder stark aufgefrischten Windes wollten wir keine Hänger riskieren, da ein Paddeln im Bereich der windzugewandten Seite kaum möglich war. Eigentlich wollten wir vom Hultasjön weiter zu den Seen Kätteln, Lången, Furen und Flåren. Und so passierten wir den Lillån, einen Verbindungskanal in Richtung des Sees Kätteln. Auch dort trafen wir wieder einen deutschen Angler, der mit seiner Frau ganz langsam und entspannt den Lillån entlang seine Wobbler ihre Bahnen ziehen ließ. Er berichtete uns, dass er in 1,5 Wochen 25 Zander beim Schleppangeln im See Rymmen und im Lillån erwischt hatte und davon mehrere zwischen 60 und 70 Zentimeter groß waren (ob er die Zander ab 60 Zentimeter zurücksetzte, wie es die Angelerlaubnis vorsieht, wissen wir nicht). Die Farbe blau war dabei wohl besonders Erfolg versprechend. Gerade waren wir fertig mit unserem Plausch, da waren wir auch live dabei, wie wieder ein Zander auf einen seiner Wobbler hereinfiel.

Wir selbst hatten die Schleppangeln nicht bereit, da wir nicht damit rechneten, dass es im Lillån tief genug war. Aber dieser Flussabschnitt, war ab der Gabelung der Trenninsel zwischen dem Hultasjön und dem Rymmen-See etwa einen halben Kilometer lang mit der Angelmethode des Schleppens bis zu einer kleinen Ausbuchtung auf der südlichen Seite des Lillåns gut befischbar. In Spitze war es dort 5 Meter tief. An dem Kraftwerk zur Verbindung zum Kätteln-See angekommen, wollten wir die Boote kurz übersetzen und dann die geplante Tour schnellst möglich weiter fortsetzen, da wir das Auto in der Nähe von Bor abgestellt hatten und bis dahin noch einiges an Streck zu machen war. Wir sahen links vom Kraftwerk eine Trailerstelle. Kaum hatten wir unsere Kanus an Land gezogen, kam schon ein griesgrämiger und leider überwiegend unbekleideter Weltverbesserer aus seinem Haus geschossen und wies auf seinen Privatbesitz hin, den er noch nicht so lange haben kann, denn auf Google-Maps gab es da noch nichts. So verdrückten wir uns ans andere Ufer und erkundeten die Möglichkeiten einer Portage. Der Höhenunterschied vor und nach dem Karftwerk waren enorm und die zurück zu legenden Entfernungen leider auch. Zudem waren die Uferstücke nach dem Kraftwerk für ein Zuwasserlassen der Boote eher ungeeignet.

So entschlossen wir uns die Tour nicht wie geplant fortzusetzen, damit wir nicht irgendwo im Niemandsland zwischen unseren geparkten Autos die Tour beenden mussten. Und das, was und der Angler über den Rymmen erzählte, war ja nun wirklich nicht abschreckend. Im Lillån, auf unseren Weg zum Rymmen, wo wir die letzten beiden Tage verbringen wollten, bemerkten wir mal wieder nicht, wie stürmisch es in Wirklichkeit war. Kaum waren wir mit unseren Kanus auf dem Rymmen peitschte der Wind auf uns ein und wir konnten schon wieder nicht unsere geliebten Schleppangeln auspacken. Stattdessen suchten wir uns eine der zahlreichen Inseln im Rymmen und packten dort erstmal unsere Boote aus. Unser Plan, dann mit leeren Booten wieder schleppen zu können, wurde aber durch einen immer stärker werdenden Wind durchkreuzt. Es bauten sich üble dunkle Wolken auf und wir machten uns direkt daran, die Zelt aufzubauen, um uns im Notfall dort verkriechen zu können. Der Regen blieb aber zunächst aus, und so machten wir uns erstmal wieder ein schönes Feuerchen und grillten bis zum Abwinken. Als wir das letzte Steak verdrückt hatten, zeigte uns eine Regenfront, was sie drauf hatte. Vier Stunden tüchtiger Regen am Stück. Gott sei Dank hatten wir die Zelte aufgebaut, wir schlüpften in unsere Schlafsäcke und machten ein Verdauungsschläfchen, bis der Regen vorbei war.

Unsere Hoffnungen, dass sich das Wetter beruhigen würde, wurden aber auch gegen Schluss der Tour enttäuscht. Es gab mehrere Wechsel der Windrichtung zwischen nördlichen und westlichen Richtungen. Kurz vor Mitternacht wurde es dann nochmal windstiller, aber da konnte sich dann auch keiner von uns mehr aufraffen, den Zandern nachzustellen. Am vorletzten Tag hatten wir doch noch mal versucht zu Wobbeln, trotz des starken Windes. Aber das mündete darin, dass wir mehr darauf bedacht waren nicht unter zu gehen als einen Fisch zu landen. O.k., also wurde der Donnerstag zum Wasch- und Badetag (das Wasser war für den Monat Juni schon erstaunlich warm). Am letzten Tag konnten wir den Wettergott immer noch nicht erweichen. Und wir zogen einen Tag früher als geplant ufernah los, um mit unseren vollgepackten Kanus zum Auto bei Strömhult zu kommen. Auf dem Hultasjön zeigte uns der Nordwind noch ein letztes Mal, wer Herr im Hause war. Aber wir konnten ihn dadurch überlisten, dass wir uns am Westufer Meter für Meter Richtung Norden durch die hohen Wellenausläufer kämpften und dann in einer 45-Gradlinie an der Insel Dämmo vorbei unsere Bahnen durch doch sehr bedrohliche Schaumkronen zogen. Das waren nach unserem Gefühl schon Windstärken zwischen 5 und 6. Die Wellen krachten uns zum Abschied mehrfach ins Boot, aber wir erreichten nass aber gesund die Brücke zu Strömhult und hatten damit eines unserer Autos erreicht.

Wir sind alle überzeugt, dass der Rymmen ein ideales Angelrevier für das Angeln auf Zander ist. Leider konnten wir uns von seinem Fischreichtum nicht persönlich überzeugen. Aber vielleicht haben wir ja in den kommenden Jahren nochmal Gelegenheit, dort den Raubfischen nachzustellen. Die Schönheit und Abgelegenheit und die vielen Inseln dieses Sees haben uns jedenfalls nachhaltig beeindruckt und wir schmieden bereits jetzt wieder Pläne, wann wir den Rest der Tour nachholen können.

 

Infoblatt Rusken, Lyen und Rymmen:

 

Zielfische:

 

 

 

Mindestmaße:

 

Rusken:

 

Zander: 45 cm

 

Lyen, Hutasjön, Rymmen, Kätteln, Lången, Osån

 

Hecht:   50 cm

 

Maximalmaße:

 

Lyen, Hutasjön, Rymmen, Kätteln, Lången, Osån

 

Zander: 60 cm

Hecht:   75 cm (ab 2014)

 

Besondere Regelungen:

 

Rusken:

 

Es dürfen pro Tag maximal 4 Fische der Arten Zander oder Hecht pro Lizenz entnommen werden. Es gibt Familienkarten, bei denen das Fischen der eigenen Kinder bis zum 18 . Lebensjahr umfasst ist. In einem Boot dürfen maximal 4 Ruten beim schleppfischen genutzt werden.

 

Ausführliche Informationen gibt es unter dem Link www.ruskenfiske.se.

 

Lyen, Hutasjön, Rymmen, Kätteln, Lången, Osån:

 

Die Angelerlaubnis gilt für maximal 2 "Handgeräte" pro Angler, wobei in einem boot maximal 4 Angeln eingesetzt werden dürfen. Im Osån ist das Angeln unterhalb von 50 Metern der Brücke des Kraftwerks verboten und bei Åtorpet 100 Meter oberhalb und unterhalb der Brücke.

 

Ausführliche Informationen gibt es unter dem Link www.rymmenfiske.se.

 

 

Gewässerkarten:

 

Rusken: hier.

 

Lyen, Hutasjön, Rymmen, Kätteln, Lången, Osån: keine bekannt.

 

 

Angelerlaubniskarten (Stand 2014):

 

Sammelkarte Lyen, Hutasjön, Rymmen, Kätteln, Lången, Osån:

 

Woche 200,00 SEK (kann nicht online bestellt werden, Verkaufsort s.u.)

 

Rusken:

 

Tag       60,00 SEK

Woche 250,00 SEK

 

 

Wochen-Angelerlaubnis Rusken online zu bestellen:

 

 

Empohlene Angelmethoden:

 


Bezug der gedruckten Angelerlaubnis-Karten bei (auch am Wochenende/abends):

 

Statoil Värnamo

Växjöv. 8

331 32 Värnamo

 

Hier können auch Lizenzen für die Seen Flåren und Furen bezogen werden.

Empfohlene Köder:

 

 

Empfohlene Ruten:

 

Vertikalangeln:                       VERTICAL STAR von Lucky Lures

Spinnfischen:                         SPINNING STAR von Lucky Lures

Schleppangeln:                      TROLLING & SPINNING STAR von Lucky Lures

Grundangeln:                         SPINNING STAR von Lucky Lures

 

 

Weitere empfohlene Gewässer in Südschweden:

 

Empfohlene Schnur:

 

 

Empfohlene Ausstattung: