Fliegenfischen

Es gibt kaum eine Angelmethode, an der sich die Geister mehr scheiden, als das Fliegenfischen. Für die einen ist das Fliegenfischen die einzig wahre Angelmethode, andere lehnen diese Form des Angelns als zu elitär ab oder sie können sich einfach nicht mit den anspruchsvollen Bewegungsabläufen anfreunden.

Fliegenfischen ist Natur pur.

Fest steht, dass das Fliegenfischen komplett aus dem gängigen Raster fällt. Im Gegensatz zum klassischen Raubfischangeln kommt der Schnur und nicht dem Köder die treibende Kraft zu. Die Schnüre sind dick und schwer und überdies gut sichtbar. So kann man sie durch bestimmte Vor- und Rückwärtsbewegungen beim Auswurf in der Luft halten und dabei immer im Auge behalten. Man gibt von einer speziellen Rolle mit der Hand immer mehr Schnur, so dass man immer größere Distanzen anwerfen kann. Die eigentlichen Köder, die Fliege oder Nymphe, bestehen überwiegend aus einem Ösenhaken mit darauf gebundenen/m Federn, Garn, Kunstfasern, Fell, Drähte etc. Die Fliege/Nymphe ist sehr leicht und wird mit der Hauptschnur am Ende eines Vorfaches, wie ein Anhängsel, mitgetragen. Die Kunst ist es, dass sich die Fliege beim Auswurf nicht in der Hauptschnur verfängt und dass sich die Fliege durch ein Abrollen des Vorfaches in möglichst natürlicher Weise auf die Oberfläche ablegt, damit die Fische nicht verschreckt werden.

Es gibt im Wesentlichen fünf Köderarten. Die schwimmende Fliege, die wie ein Insekt auf der Oberfläche treibt, die Nassfliege und die Nymphe, die unter Wasser, wie kleine Krebschen oder sich im Wasser bewegende Larven gezupft werden, Streamer, die ruckartig wie ein Fischchen geführt werden und mit denen man überwiegend größeren Raubfischen nachstellt, und schließlich den Popper, den man ruckartig auf der Wasseroberfläche entlang führt. Wann welcher Köder zum Einsatz kommt, richtet sich nach der Jahreszeit, der Wetterlage und vor allem nach dem Raubfisch, auf den du es abgesehen hast.

Beeindruckende Bewegungsabläufe.Überwiegend wird mit der Fliegenrute Salmoniden nachgestellt, wobei bei dieser Angelmethode vor allem Forellen, Äschen, Saiblinge und Lachse an den Haken gehen. Fliegenfischer zieht es deshalb überwiegend an sauerstoffreiche und kältere Fließgewässer. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen: In Schottland und Irland beispielsweise ist das Fliegenfischen sitzend vom treibenden Boot auf Brown Trouts in Seen weit verbreitet. Geübte Fliegenfischer fangen auch klassische Raubfische wie Hechte, Zander und Barsche mit der Fliegenrute. Passionierte Fliegenfischer beschäftigen sich zwangsläufig genauer mit ihrem Zielfisch, seiner Nahrungsaufnahme und seiner Lebensweise. Sie haben einen reichen Kenntnisstand über das natürliche Umfeld der einzelnen Fische und kennen sich insbesondere mit ihrer Hauptnahrungsquelle, den Insekten, gut aus.

Fliegenfischen sieht sehr elegant aus, soweit man Könnern zuschaut. Besonders Nichtangler sind von dieser Angelmethode fasziniert und schauen den in den Gewässern watenden Fliegenfischern gerne und lange zu. Das erfordert aber regelmäßig lange Lernphasen, denn niemand kann auf Anhieb Fliegenfischen. Aber diese Lehrjahre werden auch reich belohnt: wenn dann ein Fisch die Fliege nimmt, erlebst du mitten in der Natur einen unglaublich intensiven und unmittelbaren Drill, den du so schnell nicht vergisst. Und fängst du mal nichts, aber die Bewegungsabläufe sind dir gut gelungen, gehst du dennoch mit einem breiten Grinsen nach Hause.

Einen perfekten Einstieg ins das Fliegenfischen bietet dir einer der führenden deutschen Fliegenfischer: Rolf Renell. Rolf ist der perfekte Begleiter am Wasser. Seit vielen Jahren widmet er sich nicht nur intensiv den Anfängern in dieser Disziplin, sondern führt auch regelmäßig viele alte Hasen zu ihrem “letzten Schliff”.


Ruten und Rollen:

Zum Fliegenfischen brauchst du zunächst spezielle Ruten und Rollen. Die Ruten sind in der Regel 7 bis 9 Fuß lang (das entspricht Längen bis zu 2,75 Metern) und sind viel feiner und flexibler in ihrer Aktion als klassische Angelruten. Die Rollen werden stets am unteren Ende der Fliegenruten montiert, damit die erforderlichen Würfe überhaupt möglich sind.

Eine optimale Ausstattung ist wichtig.Je schwerer die verwendeten Schnüre sind, desto steifer muss die Fliegenrute sein. Die Fliegenruten werden dazu in verschiedene Klassen unterteilt. Mit Ruten der Klassen 5 bis 6 geht es in der Regel los. Diese Klassen eignen sich ideal für kleine oder mittlere Salmoniden. Bis zur Rutenklasse 8, die sich insbesondere für Meerforellen eignet, gibt es die unterschiedlichsten Größen und Ausführungen von Einhandruten, je nach Zielfisch und Zielgewässer. Die Rutenklassen darüber sind für Lachse und ähnliche Brummer gedacht und in diesen Bereichen finden sich dann auch die Zweihandruten, weil man mit normalen Ruten den entstehenden Kräften nicht mehr richtig begegnen kann. Die Führung von Zweihandruten erfordert dabei eine eigene Technik.

Auch die Rollen entsprechen nicht dem Bild einer klassischen Angelrolle. Kurbel, Bügel und Ähnliches fehlen völlig. Die Achse der Spule verläuft stets seitlich zur Rute und die Rolle dient vorwiegend zur Schnuraufnahme. Manche Rollen haben zwar eine Bremse, aber diese dient nicht, wie beim klassischen Angeln, den Drill vollständig zu regulieren. Sondern hiermit wird ein konstanter Druck eingestellt, mit dem Schnur von der Rolle mit der Hand abgezogen werden kann. Fluchten von kampfstarken Fischen wird mit einem dosierten Auflegen den Hände auf die Rolle begegnet.

Wathose:

Neben einer Rute und einer Rolle benötigst du ganz überwiegend eine Wathose. Du gehst beim Fliegenfischen zwar oft am Ufer entlang, aber du wirst häufig Gewässerteile queren und durch tiefere Stellen und Gumpen waten müssen. Dabei kommst du mit Gummi- oder Watstiefeln schnell an deine Grenzen. Beim Meerforellenfischen ist eine Wathose unverzichtbar.

Ohne Wathose wird´s schwer.Hier steht dir das Wasser oft bis zum Bauch, um den Köder überhaupt an interessanten Stellen anbieten zu können. Es gibt Wathosen, an denen sind die Stiefel schon dran. Durchgesetzt haben sich aber die Wathosen, mit denen man in separate Watstiefel mit Filzsohle hineinschlüpft und diese, wie jeden Wanderstiefel auch, dann zubindet. Mit dieser Kombination kann man sehr lange, besonders ermüdungsfrei aber vor allem bequem und weitgehend rutschsicher laufen. Wathosen werden für Fliegenfischer fast nur noch in Goretex-Versionen angeboten. Dieser wasserdichte Stoff leitet den Schweiß nach außen ab und der Tragekomfort ist einfach nur genial.

 

Schnüre/Vorfächer:

Schnüre gibt es für alle erdenklichen Einsatzzwecke und Vorlieben. Es gibt die unterschiedlichsten Farben, Formen, Beschaffenheiten und Gewichte. Je nachdem, wie und wo du deinen Köder präsentieren willst, gibt es schnell und langsam sinkende Schnüre, schwebende Schnüre, Schnüre die sich verjüngen, durchgehend gleich dick sind, oder aber an einem oder beiden Enden dicker werdenDie Schnur will gut gewählt sein.Die Mehrheit der Fliegenfischer greift auf die Keulenschnur (WF = Weight Forward) zurück, da diese Schnur sich bei den Wurfbewegungen leichter streckt und vor allem Fehler beim Wurf gut verzeiht. Unter der Schnur solltest du ausreichend Backing haben (Schnur für den Fall, dass ein stark kämpfender Fisch mehr als die Hauptschnur von der Rolle zieht).

Zwischen Köder und der Hauptschnur ist noch ein möglichst unscheinbares Vorfach zu binden, welches nicht länger als die Rute sein sollte. Diese Vorfächer sollten sich zur Spitze hin verjüngen. Unter 0,16 Millimeter an der Spitze solltest du, auch wenn du es nur auf kleinere Fische abgesehen hast, zumindest in Fließgewässern nicht gehen, da das Vorfach neben der Kampfkraft des Fisches auch der Strömung ausgesetzt ist. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt, denn der Drill großer Fische erfordert auch entsprechend dicke Schnüre. Einer Vielzahl an Salmoniden, denen du begegnest, müsste aber mit einer 0,25er Vorfachspitze beizukommen sein.

Hier haben wir nur die Grundausstattung vorgestellt. Du benötigst auch noch spezielle Kescher, Köder, Zangen, und, und, und...

Ein tolles Angebot rund um das Thema Fliegenfischen bietet Dir Rolf Renell über seinen Onlineshop. Rolf steht dir aber auch gerne mit Rat und Tat zur Seite. Am besten du begleitest ihn auf einer seiner zahlreichen Seminare und Angeltouren, dann bist du bei ihm in besten Händen.


Rolf Renell R.R.R. – Fliegenfischen aus Leidenschaft

Bereits im zarten Alter von 10 Jahren begeisterte sich Rolf Renell für das Thema Fliegenfischen. Er begeisterte sich, wie so viele, für die scheinbare Einfachheit des Ganzen. Ob es der elegante Wurfablauf war mit dem man in der Lage ist einen "Hauch von Nichts" in Richtung Fisch zu befördern, die Vielzahl an verschiedenen Fliegenmustern, die man auch noch selber herstellen konnte, oder der Einklang mit der Natur. Er weiß es heute nicht mehr. Mehr als 50 Jahre sind seitdem ins Land gegangen und diese Leidenschaft brennt nach wie vor in seinem Herzen.

Mit Gefühl auf den Menschen eingehen.Seine Leidenschaft zur Eifel und deren Bäche und Flüsse, vor allem zur Kyll, bewegte Rolf - aufgrund von vielen Anfragen interessierter Fischer - die ersten Einsteigerkurse zum Fliegenfischen durchzuführen. Wichtig war und ist es Rolf, die Einfachheit und die gleichzeitige Vielfalt dieser Angelmethode im Kreise von Interessierten darstellen zu können, um dieses wunderschöne Angeln der breiteren Masse verständlich und greifbar zu machen. Aber auch für alle die von diesem Hobby bereits fasziniert sind, möchte Rolf mit seinen Angeboten dazu beitragen, dass sie ihre Passion in der oft allzu knappen Zeit bestens genießen können. Wer sich entschließt mit der "Fliege" zu starten, hat die Möglichkeit dies in Eigendidaktik oder mit Hilfe von Freunden zu tun. Allerdings besteht die Gefahr, dass man schnell aufgibt oder sich Fehler einschleichen, die einen eine lange Zeit begleiten und sich nur schwer wieder berichtigen lassen.

 

Learning by doing.Vor allem besticht Rolf durch seine "Philosophie". Bei vielen endet die Begeisterung des Fliegenfischens und deren Inhalte im Casting-Bereich oder im Verkauf von Material. Didaktische Möglichkeiten, das Gefühl und Verständnis für Menschen, Natur und Situationen sind jedoch viel entscheidendere Faktoren. Aus dieser Bestimmung heraus sind vor geraumer Zeit die Gründungen verschiedener regionaler Fliegenfischerschulen hervorgegangen, darunter auch die der "Eifeler Fliegenfischerschule" sowie die "Bergische Fliegenfischerschule".

Rolf (ist) begeistert.Weiterhin ist über Rolf Renell ein Geräte- und Zubehörhandel entstanden, mit dem Ziel, preis- und leistungsgerechtes Material, sowie Beratung und Hinweise aus eigenen Erfahrungen nicht nur Neueinsteigern bieten zu können. Dazu bietet Rolf in seinen Schulungen und Angelreisen die das Fliegenfischen in all seinen Facetten zu erlernen bzw. deine Fähigkeiten zu perfektionieren und dein Wissen zu erweitern.

 

Rolf selbst erweitert ständig rund um das Thema Fliegenfischen seinen Horizont und pflegt Kontakte zu namhaften Persönlichkeiten, Fliegenfischer-Lehrern und Wurfspezialisten.

 

Rolf nimmt, - sofern es seine Zeit zulässt -auch an Spezialkursen zur Weiterbildung weltweit teil (Mitglied der I.F.F.I. und der EFFA Deutschland). 

 

Wenn Forellen steigen, um Nahrung (vorwiegend Insekten) von der Oberfläche zu nehmen, ist die Zeit für das Fischen mit der Trockenfliege gekommen. Wann es soweit ist, kannst du bei ruhigem Wasser leicht an den verräterischen Ringen auf der Wasseroberfläche erkennen. Bei einer unruhigen Oberfläche, etwa wegen einer stärkeren Strömung oder wegen Wind, musst du da schon genauer hinsehen, um raubende Salmoniden zu sehen.

Jetzt solltest du versuchen, den Fischen deine Fliege so anzubieten, dass sie sie auch für Nahrung hält. Dabei ist es wichtig, dass deine Fliege in Gestalt, Größe und Farbe den Insekten ähnelt, die gerade von der Oberfläche gepickt werden. Um die Fische jedoch nicht zu verschrecken, solltest du sie grundsätzlich nicht direkt anwerfen. Aber wie bei jeder Regel gibt es hier auch eine Ausnahme: Wenn du Köcherfliegenimitate direkt anwirfst, kann das gerade den Schlüsselreiz ausmachen.

Dein Köder sollte möglichst naturgetreu angeboten werden und von der Strömung dahin getrieben werden, wo die Fische auf ihre Beute lauern. Vor dem Fliegenfischen solltest du also dein Gewässer genau beobachten.

Da eine gute Präsentation deiner Fliege eng mit deinem Wurfstil verknüpft ist, sind deine Würfe auch ein Teils des Schlüssels zum Erfolg. Dabei kommt es oft gar nicht darauf an, wie weit du werfen kannst.

Letztlich ist das Fliegenfischen ein lebenslanges Lernen. Am Anfang sollte die Begleitung eines erfahrenen Fliegenfischers gewählt werden. Dann kann man seine ersten eigenen Schritte machen, um dann letztlich wieder den Rat von Profis einzuholen, wie man das ein oder andere gelebte Problem lösen kann oder aber einfach nur die Würfe noch perfekter hinbekommt. Hat man aber einmal einen Grundstock an Wurftechniken gelernt, geht es bei dem Geheimnis um das Fliegenfischen mit der Trockenfliege aber eigentlich “nur” um die folgenden Fragen:

Wann ist die richtige Zeit?

Welche Fliege ist gerade die Richtige?

Und in welcher Art und Weise muss ich sie dann anbieten?

Das erfolgreiche Fischen mit der Trockenfliege erfordert daher Kenntnisse über Insekten und deren Lebenszyklus. Nur wer weiß, welche Insekten gerade als Nahrung von den Fischen angenommen werden, überlässt die Entscheidung über Erfolg oder Misserfolg nicht dem Zufall. Die Vielzahl unterschiedlicher Insekten und deren Eigen- und Besonderheiten hat zur Folge, dass sich viele Angler nicht an diese interessante Angelmethode heranwagen.

Dabei ist das Fischen mit der Trockenfliege eigentlich nicht schwer zu lernen und sie ist eine Angelmethode, die ein besonders unmittelbares und schönes Angelerlebnis bietet. Ein Grundwissen darüber, wann welche Insekten schlüpfen und auf der Oberfläche auftauchen genügt, um seine ersten Schritte zu machen. Fische halten sich Gott sei Dank nicht immer an die von Menschen festgestellten Regeln und Erkenntnisse. Daher kannst du auch dann mit Bissen rechnen, wenn du vom Üblichen abrückst. In unseren Regionen kommen hauptsächlich Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Zuckmücken, Käfer, Drohnen, Bremsen, Mücken und letztlich - zu bestimmten Zeiten - fliegende Ameisen als Nahrungsangebot vor. Daher hält sich das erforderliche Wissen in überschaubaren Grenzen.

Wichtig sind vor allem die Tageszeiten an denen die Salmoniden steigen und auf Nahrungssuche gehen. Sie hängen maßgeblich von der Gegend ab, in der du fischst, von den Jahreszeiten und letztlich vom jeweiligen Wetter. In Irland beispielsweise, einem Mekka für Fliegenfischer, schlüpfen die Insekten von Ende März bis in den Mai hinein eher um die Mittagszeit. Daher gehen in dieser Zeit auch die meisten Fische an deine Trockenfliege. In den Sommermonaten wechselt das allerdings und du solltest eher die Abendstunden wählen. Einen perfekten Einstieg ins Fliegenfischen mit der Trockenfliege bietet dir einer der führenden deutschen Fliegenfischer: Rolf Renell. Rolf ist der perfekte Begleiter am Wasser. Seit vielen Jahren widmet er sich nicht nur intensiv den Anfängern in dieser Disziplin, sondern führt auch regelmäßig viele alte Hasen zu ihrem “letzten Schliff”.

Soweit sich keine Fische mit Wasserringen an der Oberfläche verraten, solltest du versuchen, mit Nassfliegen oder Nymphen den Salmoniden nachzustellen. Diese werden dabei unterhalb der Wasseroberfläche angeboten. Das schöne daran ist, das ist auch gleichzeitig die einfachste Art ins Fliegenfischen einzusteigen.

Aber auch Könner auf diesem Gebiet werden immer wieder auf´s Neue von dieser Form des Fliegenfischens fasziniert und besonders, wenn der Winter ins Frühjahr wechselt, und vielerorts die Schonzeit für Forellen endet, verspricht diese Angelmethode besonderen Erfolg. Ein gutes Fließgewässer zum Fliegenfischen mit der Nassfliege oder Nymphe ist abwechslungsreich in seiner Breite, in seinen Fließgeschwindigkeiten und in seiner Bodenstruktur. Willst du mit der Nassfliege oder Nymphe erfolgreich sein, musst du dein Gewässer genauer beobachten.

Siehst du etwa Verwirbelungen des Wassers an der Oberfläche, sind dort meist größere Steine nicht weit. In deren Strömungsschatten verbirgt sich oft eine auf Beute lauernde Forelle. Aber auch Pools, die sich gebildet haben, Strömungen, die Futter immer wieder an bestimmte Stellen trägt und viele andere Unregelmäßigkeiten sollten immer besondere Beachtung finden.

Besonders effektiv kannst du daher das Wasser befischen, wenn du in ihm lang watest und deine Stellen suchst. Zum Fischen mit der Nassfliege bieten sich zuvorderst der Rollwurf, der Switch Cast und der Double Switch Cast an.

Beginnen solltest du das Fischen grundsätzlich stromaufwärts. Werfe die Stellen, die dir als erfolgreich erscheinen soweit oberhalb an, dass die Fliege auf die gewünschte Tiefe absinken kann.

Dann halte die Schnur möglichst mit einem regelmäßigen gezupften Nachziehen auf Spannung und lass deinen Köder an den guten Stellen vorbei treiben. Wenn du jetzt dem Köder zum richtigen Moment Leben einhauchst, dann packt sie vielleicht zu, deine Traumforelle.

Einen perfekten Einstieg ins Fliegenfischen mit Nymphen und Nassfliegen bietet dir einer der führenden deutschen Fliegenfischer: Rolf Renell. Rolf ist der perfekte Begleiter am Wasser. Seit vielen Jahren widmet er sich nicht nur intensiv den Anfängern in dieser Disziplin, sondern führt auch regelmäßig viele alte Hasen zu ihrem “letzten Schliff”.

Streamer:
Fliegenfischen ist sehr vielfältig. Mit dieser Angelmethode kann man nicht nur, wie weitläufig gedacht, Forellen, Lachse und andere Salmoniden mit einer kleinen Fliege oder Nymphe fangen. Sondern begehrte Zielfische sind auch Hechte, Zander, Barsche und Rapfen.

Streamern an der Oberfläche auf Hecht und andere Raubfische.

Dabei kommen dann ganz überwiegend sogenannte Streamer zum Einsatz. Streamer (auch Hechtstreamer genannt, obwohl auch andere Fische damit gefangen werden können) werden ganz normal gebunden, wie übliche Fliegen auch. Nur sind die verwendeten Ösenhaken deutlich größer und es werden (andere) Materialien eingesetzt, die für das Binden großer und ausladender Köder geeignet sind.

Streamer aus Fell

Fell-Streamer sind Hechtköder. Streamer, die mit Fell gebunden werden, haben den Vorteil, dass sie sich mit Wasser vollsaugen und auch absinken. Einmal im Wasser angelangt, entwickeln sie in Abhängigkeit zu ihrer Größe und Wasseraufnahmefähigkeit ein relativ hohes Eigengewicht.

Dieses Eigengewicht kann das Flugverhalten des Streamers je nach eingesetztem Wurfstil begünstigen. Zum einen zieht sich das Vorfach schön lang, so dass der Köder immer sehr gestreckt auf dem Wasser aufsetzt, zum anderen kannst du mit Streamern auch bei windigeren Verhältnissen gut fischen. Das kann man zusätzlich dadurch unterstützen, dass man das Fell zusammendrückt, damit die Luft entweicht. Durch das höhere Eigengewicht lässt sich diese Köderart auch etwas tiefer führen, so dass man bei der Köderführung Elemente einbauen kann, die im Ablauf dem Jiggen mit der Spinnrute ähnlich sind.

Streamer aus Flashmaterial wie z. B Twist Flash Hair

Flash-Streamer glitzern besonders verlockend und machen Raubfische vor allem eines: neugierig. Insbesondere Raubfische, die nicht unbedingt auf Futtersuche sind, werden alleine durch den optischen Reiz zum Anbiss verleitet. Streamer aus Flashmaterial werden im Prinzip genauso geworfen, wie Fliegen oder Nymphen beim klassischen Fliegenfischen mit einer leichten Fliegenrute auch. Sie nehmen kaum Wasser auf. Um sie bei windigeren Verhältnissen auf Weite zu bekommen werden dabei besondere Schnüre mit Eigengewicht verwendet (dazu weiter unten mehr). Streamer aus Flashmaterial werden, soweit keine besonderen Schnüre eingesetzt werden, vorwiegend als reine Oberflächenköder eingesetzt.

Streamer aus Bucktail

Streamer sind Top-Oberflächenköder.Dieses Ködermaterial ist ein absoluter Klassiker. Das Haar nimmt kaum Wasser auf und daher kann dieser Köder sehr agil geführt werden. Du kannst quasi mit ihm spielen. Einer der bekanntesten Bucktail Streamer ist der Deceiver. Bucktail Streamer eignen sich in größeren Hakengrößen ganz besonders gut für Zander, Rapfen und Wolfsbarsch. Streamer aus Bucktail sind, soweit keine besonderen Schnüre eingesetzt werden, ebenfalls vorwiegend reine Oberflächenköder.

Schnüre und Köderführung bei Streamern

In der Regel verwendet man bei Streamern keine „normalen DT-Schnüre“, die eher dann ihren Einsatz finden, wenn man mit Ruten fischt, die eine vollparabolische Aktion haben und mit denen ein besonders feines Ablegen der Schnur angestrebt wird. Die klassische Schnur bei Streamern nennt sich WF (Kurzkeule), deren Wurfgewicht im vorderen Bereich der Schnur liegt.

Sichere Streamer-Öse.Es werden aber auch sogenannte Schussköpfe eingesetzt, die das Gewicht im Vergleich zur Kurzkeule auf noch engerem Raum verteilen, infolge dessen sich der Wurf auch als eine Art Schuss darstellt. Bei beiden Schnüren führt der klassische aufrechte Normalwurf weniger zum Erfolg. Entweder fischt man mit dem Rollwurf, oder man legt Schnur aufs Wasser, wirft einmal nach hinten und lässt dann die Schnur mit Zugunterstützung nach vorne schießen.

An Gewässern mit Strömung reicht es oft aus, den Köder von der Strömung zum Standplatz des Raubfisches tragen zu lassen und durch Einholen der Hauptschnur wieder zu sich zu zupfen. Der Lauf des Köders ähnelt dabei dem Twitchen oder der Methode „walk the dog“. Die Abstände der eingeholten Schnur bestimmen dabei den Köderlauf maßgeblich. Versuche ruhig größere Fluchten des Köders zu imitieren. Kleine Rutenschläge verleihen dem Köder zusätzliches Leben und man kann den Streamer durchaus einfach mal in längeren Pausen mit der Strömung kurze Stücke ziehen lassen oder dort halten. Hält man den Streamer, wandert er letztlich von einem Ufer ans andere, ohne dass man erneut auswerfen muss und kann so Strecken gezielt absuchen. Dadurch, dass man die Rutenspitze immer wieder anhebt und senkt, verhält sich der Streamer wie ein kranker Fisch, der den Grund erreichen will, es aber nicht schafft. Er gaukelt dem Raubfisch also eine leicht zu packende Beute vor.

Beim Fischen mit kaum merklicher Strömung oder ganz ohne Strömung kommt es ganz auf dich und deine Köderführung an. Hier macht ganz klar die Übung den Meister.

Gerät beim Streamerfischen

Bucktail nimmt kein Wasser auf.Beim Angeln mit Streamern mit der Fliegenrute empfiehlt sich eine Schnurklasse 8 oder höher. Bei ganz großen Brocken ist sogar der Einsatz einer kleinen Zweihandrute zu überlegen. Aber auch mit der Spinnrute ist ein Angeln mit Streamer immer eine gute Wahl. Die Streamer werden dann mit einem Spirulino, also einem keulenförmigen auf ein Röhrchen gezogenem Gewicht, ausgeworfen oder so auf Weite gebracht. Die Köderführung ist dann die gleiche, wie die voran dargestellte beim Fliegenfischen, nur dass eben mit der Spinnrolle die Schnur eingeholt wird. Eingelegte Pausen, der Einsatz der Rutenspitze und das Arbeiten mit der Strömung sind auch bei dieser Angelmethode immer wieder für herausragende Fangerfolge verantwortlich.

Alle hier abgebildeten Streamer kannst du über Gerhard Grünholz beziehen, der diese selber herstellt.