Nedre Dalälven

Im Frühsommer zog es uns, wie schon so viele Male, nach Schweden. Diesmal lockte uns das zwei Autostunden nördlich von Stockholm liegende Flussdelta des Nedre Dalälven. Dieses Gebiet gehörte, als es dazu noch eine entsprechende Auflistung gab, zu den Top 10-Gewässern in Schweden und die Gewässerlandschaft ist weit über die Grenzen Schwedens hinaus für ihren Fischreichtum bekannt. Eine Anreise mit dem Auto erschein uns zu lang.

Wir machten uns daher mit dem Flugzeug auf die Socken. Die Anreise war so zwar schneller und bequemer, aber es hatte auch den Nachteil, dass wir nur mit stark eingeschränkter Angelausrüstung an unserem Ziel Hedesunda aufschlagen konnten. Wir wurden dort auf dem Campingplatz von Meindert Hamstra, einem holländischen Vertikalangelfreak, der sich mit seiner Familie unmittelbar an den Ufern des Nedre Dalälven eine neue Existenz aufbaute, sehr freundlich empfangen. Wir bezogen erst einmal unsere Holzhütte. Für eine Hütte auf einem Campingplatz war die aller erste Sache ausgestattet. Neben einem Kaminofen verfügte sie sogar über einen Internetanschluss. Über den Kaminofen waren wir nachher heilfroh. Der Frühsommer ließ noch auf sich warten und ein warmer und gemütlicher Ofen, erweckte uns so manches Mal wieder zum Leben und begleitete uns treu beim Zocken bis tief in die Nacht. Uns stand direkt nach unserer Ankunft ein offenes Quicksilver Motorboot mit einem 30-PS Viertakter zur Verfügung. Nachdem wir uns am Empfangsbereich des Campingplatzes problemlos jeweils unsere Angel-Erlaubnis holten, sausten wir sofort los, um unser Glück zu versuchen. Aber diesmal wurden wir von unserem typischen Schwedenglück nicht so verfolgt. Der vorausgegangene Winter war lang und hart. Die Eisdecke war in diesem Winter so dick, dass sie erst sehr spät weggetaut war. Ende Juni waren die Wassertemperaturen noch nicht wirklich in Zanderstimmung und auf die hatten wir es abgesehen.

Wir mussten uns also jeden Fisch erkämpfen. Das gute alte Schleppangeln mit Wobblern von Nils-Master, normalerweise die ideale Eintrittskarte ins Angel- und Drillvergnügen, ließ uns unerwartet im Stich. In den ganzen 12 Tagen bekamen wir mit dieser Methode gerade mal 3 Zander an den Haken. Ein besonders schöner Bengel fiel auf die klassische Rot-weiß Kombination rein und ließ sich wie ein nasser Sack bis kurz vor unser Boot ziehen, um uns dann plötzlich und völlig unerwartet seine Kräfte zu zeigen und letztlich auch den Kampf um die Freiheit zu gewinnen. Meindert, kannte die Gegend um Hedesund wie seine Westentasche fuhr aber mit seinem Boot nur wenige Meter vom Campingplatz entfernt zu seiner Lieblingsstelle und frönte dort dem Vertikalangeln. Er war dabei auch recht erfolgreich, er fing allerdings nur kleinere Zander, die allesamt ins kühle Nass zurückgesetzt wurden.  Wir hatten keine Ausstattung zum Vertikalfischen dabei und griffen in unserer Not auf den klassischen Köderfisch zurück. Unmittelbar am Campingplatz grenzte ein Schilfgebiet, an welchem sich die Friedfische nur so tummelten.

Wir fingen einen Köderfisch nach dem anderen und dümpelten dabei vergnügt in der Sonne herum, die sich an diesem Tag endlich einmal gnädig zeigte. Die Köderfische waren dann der Schlüssel zum Erfolg. Im Bereich der Brücke von Hadeholm gab es eine ungewöhnliche Bodenstruktur. Es ging dort auf und ab und in den Löchern und an deren Kanten waren viele dicke Raubfische auf dem Echolot zu sehen. Hier war eine super Stelle auf Hecht. Einen nahmen wir mit. Auf dem Rückweg erwischten wir auch noch einen Zander. Sie verschwanden beide zuerst im Backofen und dann in unseren Mägen. Lecker. Doch dann hatten wir doch noch einen Köder entdeckt, der uns die erhofften Raubfische an die Haken brachte. Auf den Turus UKKO von Jarmo Rapala gingen dann sehr langsam geschleppt noch einige Hechte, davon einer knapp 90 Zentimeter-Marke erreichte. Dieser Köder entwickelt auch dann noch ein ein verführerisches Köderspiel, wenn er nur ganz wenig Zug hat. Aktuell hat ein weiterer Köder nicht nur am am Nedre Daläven seinen Siegeszug angetreten, sondern zunächst im gesamten skandinavischen Raum und jetzt auch in Mitteleuropa: der KARIKKO-Wobbler. Mit ihm lassen sich in der 13-cm-Version am Nedre Daläven gezielt schwere Zander fangen und in den 18-cm- und 24-cm Versionen werden regelmäßig beim klassischen Schleppangeln kapitale Hechte erbeutet.

Wir machten auch noch einen Ausflug zu den Stromschnellen bei Gysinge. Dort kann man sich an einem Automaten einen Angelschein ziehen und sein Glück auf Salmoniden versuchen. Top-Köder hier: der CROC-Blinker von Gibbs-Delta. Wir zogen es aber vor, in dem angrenzenden Naturschutzgebiet mit unseren Kameras auf die Jagd zu gehen. Wir glauben, dass hier die ein oder andere dickere Überraschung für den Angler im Verborgenen lauert.

Insgesamt war es ein klasse Angelurlaub. Leider wurde uns der sagenhafte Fischreichtum nicht ganz so, wie erwartet, zu Teil. Aber das macht das Angeln ja gerade auch aus und die Natur ist eine Reise dorthin allemal wert. Nur würden wir es das nächste Mal etwas später als Ende Mai, Anfang Juni versuchen. Im Vergleich ist diese Zeit für Südschweden eine der Besten.

 

 

Infoblatt Nedre Dalälven:

 

Zielfische:

 

 

Mindestmaße:

 

Zander: 40 cm

Hecht: 45 cm

 

Angelerlaubnis/Gewässerkarte Nedre Dalälven:

 

Hedsunda Camping

 

Övagen 68

S-81 040 Hedesunda

 

Empohlene Angelmethoden:

 

Empfohlene Köder:

 

 

Empfohlene Ruten:

 

Vertikalangeln:                       VERTICAL STAR von Lucky Lures

Spinnfischen:                         SPINNING STAR von Lucky Lures

Schleppangeln:                      TROLLING & SPINNING STAR von Lucky Lures

Grundangeln:                         SPINNING STAR von Lucky Lures

 

 

Weitere empfohlene Gewässer in Südschweden:

 

Empfohlene Schnur:

 

 

Empfohlene Ausstattung: