Waal bei Gorinchem

Angeltour an die Waal, November 2014

Da das Volkerak zunehmend mit Salzwasser geflutet und im Hollands Diep die Berufsfischer den Zandern jetzt mit Fangleinen auf die Pelle rücken dürfen, ist es an der Zeit auch mal andere Gewässer zu erkunden. Robby und Guido hatten sich deshalb die Waal ausgesucht. Ihr Ruf an großen Zandern und Barschen eilt ihr ja weit voraus. Aber nicht jeder Streckenabschnitt ist auch für das Angeln mit dem Vispas freigegeben. Mit der Seite www.visplanner.nl hat man schnell festgestellt, welche Abschnitte der Waal befischt werden dürfen und welche nicht. Einfach deine persönliche Nummer der Vispas-Karte und den Suchbegriff „Waal“ eingegeben und schon werden die befischbaren Abschnitte in blau dargestellt. Auch Trailerstellen werden auf Wunsch angezeigt.

Bei dem Ort Vuren gegenüber dem Schloss Loevestein kann man direkt am Waaldijk sein Boot frei slippen und den Wagen mit Hänger während des Angelns stehen lassen. Die Trailerstelle ist jedoch nicht die beste. Zwar wurde sich hier viel Mühe gemacht und die Passage direkt in die Waal hinein ist mit schweren, geriffelten Stahlplatten und oberhalb davon mit Beton befestigt. Aber die „Trailerhelling“ ist relativ steil, sehr schmal und es gibt einzelne Passagen in denen die Reifen im Dreck packen müssen. Daher empfiehlt sich hier ganz klar ein Allrad als Zugfahrzeug.

Auch Deine Watstiefel solltest Du nicht vergessen, um das Boot, nachdem es im Wasser ist, trockenen Fußes halten zu können. Es gibt hier sehr viel Berufsschifffahrt. Und wenn so ein richtiger, mit Containern beladener Brocken vorbei kommt, dann saugt der erstmal ordentlich Wasser aus der Buhne und pumpt danach das ganze Wasser wieder rein. Mit normalen Gummistiefeln gibt´s hier nasse Füße. Eine Möglichkeit sein Boot nach dem Trailern zu befestigen, war nicht auszumachen und daher sollte man hier, wenn man sein Boot liebt, zu zweit unterwegs sein. Robby und Guido waren wegen der Zeitumstellung ganz früh morgens losgefahren und nach gerade mal zwei Stunden Fahrzeit, von Aachen kommend, in der Morgendämmerung am Wasser. Stromaufwärts kann man eine längere Strecke bis weit nach einem Ytong-Werk befischen, aber die besten Stellen sind hier drei bis 8 Buhnen stromaufwärts gegenüber von der Trailerstelle am gegenüberliegenden Ufer. Dort sind die Gewässerbereiche um die Buhnenköpfe sehr tief, in Spitze bis zu 12 Metern! Hier zeigte das Echolot Unmengen an Fisch an, allerdings die meisten davon im Mittelwasser und nicht grundnah.

Dennoch konnten wir in den Buhnenbereichen unsere ersten Zander mit dem King Shad von ShadXperts an den Haken bekommen. Leider waren sie allesamt untermaßig. Oberhalb dieser Stellen haben wir das Angeln auch probiert, aber die Strömung war dort an den tieferen Stellen einfach zu stark, um eine gute Köderführung beim Vertikalangeln hinzubekommen. Die Zander die einstiegen, bissen alle in Tiefen zwischen 6 und 8 Metern. Tiefer gab es keinen Zupfer. Insgesamt kann man sagen, dass die Zander bei dieser Angeltour nicht gerade ins Boot sprangen. Das Fangen war eher Arbeit und es bedurfte eines intensiven Absuchens mit dem Minn Kota Power Drive von Robby. Als dann uns ein Niederländisches Angelboot mehrfach zu nahe kam, verließen wir den Bereich stromabwärts. Die Slipstelle selbst liegt in einem Zwischenstück, in dem nicht geangelt werden darf.

Aber auch hier ist das Angeln dann wieder stromabwärts nach wenigen Buhnen erlaubt und auch hier lagen die besten Stellen auf der gegenüberliegenden Seite. Dieser befischbare Abschnitt reicht bis hinter die Brücke von Gorinchem. Normalerweise sind ja die Brückenbereiche immer einen Versuch wert. Aber hier ist wegen der Berufsschifffahrt sowieso nur an ein Angeln in den Seitenbereichen zu denken. Und die waren nicht sonderlich tief und von der Bodenstruktur eher langweilig. Dennoch tummelten sich hier viele Angler mit ihren Booten. Robby und Guido wurde dieses Gedränge schnell zu bunt und sie fuhren wieder etwas hoch, zu einer Stelle, wo sie vorher ein paar Bisse bekamen.

Und diese Stelle rund um die relativ kurze Buhne am grünen Leuchtfeuer 7 erwies sich wieder als eine gute Wahl. Schon optisch machte sie echt was her. Hoher, dichter Schilfbewuchs an den Seiten ließ die Stelle förmlich nach Fisch riechen. Und diese Buhne hatte auch eine Besonderheit. Stromaufwärts keine 5 Meter vom Schilf entfernt, war das Wasser in einer Art Loch um die 7 Meter tief und dort war auch kaum Strömung und das Echolot zeigte dort Fisch auf Fisch. Und es behielt Recht. Jedesmal, wenn wir uns oberhalb dieses Bereiches neu ausrichteten und zu der Top-Stelle driften ließen, dann schnackelte es auch schon wieder. Aber immer nur kleine Zander, kein großer. Die zwei ließen sich auch immer an der Buhne vorbeidriften. Dort war die Strömung von jetzt auf gleich immer so stark, dass der relativ große King-Shad auch mit Jig-Köpfen der 28-Gramm-Klasse nicht ordentlich an Boden gehalten werden konnte. Grund war, das der King-Shad eine relativ große Angriffsfläche hat.

Darum zog Guido mal versuchsweise einen Xtra Soft Shad von Relax in der Größe 3, die er zum Testen mitgenommen hatte, auf den Gamakatsu Jig. Diesem kleinen Köder, dessen dickbauchiger Rumpf doch eher unbeweglich ist, traut man nicht sehr viel zu. Aber er erwies sich als echter Knüller. Das sehr agile rote Schaufelschwänzchen heizte den Raubfischen ordentlich ein. Ab diesem Zeitpunkt stiegen nur noch maßige Fische ein. Aber immer nur Zander. Ein Barsch konnte nicht zum Anbiss überredet werden. Unterhalb der „Buhne 7“ erstreckte sich ein gutes Angelgebiet bis weit in die direkte Strömung der Waal hinein. Da sich die Strömung hier verteilte, war ein Angeln mit schwereren Bleiköpfen auch ganz gut möglich. Der Xtra Soft Shad wird also zukünftig ins Programm aufgenommen. Er hat sich mehr als bewährt.

Insgesamt hatten Robby und Guido zwar viele Zander gefangen, aber keiner der Zander war über 60 Zentimeter. Die Großen hatten entweder keine richtige Lust oder aber dieses Fangergebnis war dem doch sehr hohen Befischungsdruck geschuldet. Die zwei konnten an dem Tag knapp zehn verschiedene Angelboote ausmachen. Hinzu kamen noch diverse Angler, die vom Ufer aus ihr Glück versuchten.

Die Tour bot sehr schöne Angelerlebnisse und dieser 1 Novembertag war nicht nur vom warmen und sonnigen Wetter her wunderbar. Aber dieser Abschnitt der Waal wird wohl keine Alternative zum Hollands Diep und Volkerak werden. Dafür muss man sich doch zu sehr ins Zeug legen und das Gefühl, dass die Waal hier ein vergleichbares Fischvorkommen vorhält, hatten Robby und Guido nicht. Aber vielleicht irren die zwei sich ja und du schreibst uns, wie und wo man dort doch an die dicken Lümmel rankommt.

 

Infoblatt Waal:

Zielfische:
 

 

Mindestmaß:

 

Zander: 42 cm

Barsch: 22 cm

Hecht:   Entnahme ganzjährig nicht erlaubt


Angelerlaubnis VISpas:

 

Den VISpas kannst du über uns ganz einfach online bestellen. Um mit dem VISpas zu angeln, wirst du auch automatisch immer Mitglied in einem Verein (in diesem Fall in der Hengelsportvereniging Goudewinde in Kerkrade, diese liegt in der Nähe von unserem Firmensitz).

 

Zunächst wird Dir eine vorläufige Berechtigung ausgestellt und dann wird Dir der VISpas per Post zugestellt. Die Kosten samt Zustellung belaufen sich dabei unseres Wissens um die 45,00 € (Stand 2016).

 

Du musst nur auf den folgenden Button der Sportvisserij Nederland klicken und die erforderlichen Angaben machen:

 

VISpas für die Niederlande online bestellen.

 

Jeder VISpas hat eine eigene Nummer. Wenn Du diese Nummer in der Seite www.visplanner. nl links unter der Kategorie "Waar mag ik vissen" eingibst, kannst du dir auf einer Karte der Niederlande alle Gewässer und Gewässeabschnitte anschauen, wo du mit dem VISpas angeln darfst. Das ist besonders dann wichtig, wenn du in Flüssen angeln möchtest und das Angeln nur in bestimmten Abschnitten erlaubt ist oder wenn Du wissen willst wo genau die Schutzzonen anfangen und enden.

 

 

Empfohlene Trailerstellen:

 

  • Den Bommel
  • Brücke Numansdorp
  • Willemstad
  • Middelharnis

Wenn Du im Besitz der Angelerlaubnis VISpas bist, kannst du dir unter der Seite www.visplanner. nl in der ganzen Niederlande anzeigen lassen, wo genau die Trailerstellen für das Slippen deines Bootes liegen. Dazu musst du einfach links unter der Kategorie "Visvoorzieningen" das Feld "Trailerhellingen" anklicken und links unter der Kategorie "Waar mag ik vissen" die Nummer von deinem VISpas eingeben.

 

Empfohlene Gewässerkarten:

 

 

Empohlene Angelmethoden:
 

Empfohlene Köder:
 

 
Empfohlene Ruten:
 
Vertikalangeln:                       VERTICAL STAR von Lucky Lures
Spinnfischen:                         SPINNING STAR von Lucky Lures
Schleppangeln:                      TROLLING & SPINNING STAR von Lucky Lures
Grundangeln:                         SPINNING STAR von Lucky Lures
 
 
Empfohlene Schnur:
   
Empfohlene Ausstattung: