Irland, Lough Derg (Hechtangeln)

Irland ist bekannt für seine vielen und großen Hechte. Daher wollten wir dort neue Wobbler ausgiebig zu testen. Der vergangene Winter war aber auch in Irland, wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, ungewöhnlich kalt und hart. Trotz des Golf-Stroms lag Irland lange Zeit in Eis und Schnee, was dort nur sehr selten passiert. Erst ab April wurde es wärmer und Mitte Mai wechselten dann schlagartig die Temperaturen und es gab eine konstante Wetterlage mit extrem warmen Temperaturen und Sonne satt. Das hatte maßgeblichen Einfluss auf unseren Kurztrip zum Hecht-Mekka Lough Derg, einem riesigen aufgestauten See des über 300 Kilometer langen Shannon-Flusssystems.

Nachdem Guido mittags in Dublin gelandet war, brauchte es mit dem Leihwagen etwa 2 Stunden bis zu dem kleinen Sportboothafen Garrykenndy nahe des Miniortes Portroe. Wenn man die Flüge früh bucht, konnte man zumindest vor Corona-Zeiten Irland mit einem Direktflug sehr günstig für etwa 200 € hin und zurück erreichen. Ein solcher Flug dauert dann von Frankfurt aus gerade mal 1 Stunde und 40 Minuten. Bequemer und schneller kann man solch gute Angelgebiete fast nicht erreichen. Der Linksverkehr in Irland sorgte zu Beginn für etwas Unbehagen aber man gewöhnt sich schnell daran. Dublin hat über 1 Million Einwohner, was eine ganze Menge ist bei 4,7 Millionen Einwohnern in ganz Irland. Daher sind die Schnellstraßen und Autobahnen dort sehr breit und oft dreispurig. Zu Beginn kann man als Linksfahr-Neuling einfach die Mittelspur wählen. Dann klappt´s.

Als Treffpunkt hatten Paul Bourke von www.irishfishingtours.com und Guido den in diesem Landstrich bekannten Pub Larkins ausgemacht. Guido vermutete Paul eigentlich noch mit seinen Gästen auf dem Wasser und der Eigentümer vom Larkins, Cillian, war noch unterwegs zu einem seiner zehn Ferienhäuser, die er an Touristen vermietet. Guido beschloss daher kurzerhand sich die Gegend etwas genauer anzusehen, insbesondere den kleinen Sportboot-Hafen. Dort fehlt es an nichts. Freie Liegeplätze kann man einfach mit seinem Boot in Beschlag nehmen. Eine kostenlose Trailerstelle, in der auch breite Boote leicht zu Wasser gelassen werden können, ist ebenfalls für jedermann gebührenfrei nutzbar. Direkt neben der Trailerstelle findet sich alles, was ein Bootsfahrer braucht: Toiletten, Waschräume und Duschen. Boote mit Verbrennungsmotor sind zugelassen und man braucht sie nicht vorher anzumelden oder irgendeine Lizenz und kann sofort losdüsen.

 

Nachdem Guido seinen Hunger mit exzellenten Fish & Chips im Larkins gestellt hatte, kam schon Cillian. Die beiden setzten sich auf ein Bierchen zusammen, bis sie dann aufbrachen und zu der wunderschönen Cottage fuhren, die Cillian für Guido für die nächsten drei Nächte ausgesucht hatte. Die Unterkunft übertraf alle Erwartungen von Guido. Drei Schlafzimmer ein bestens ausgestattetes Bad, eine große Küche und ein komfortables Wohnzimmer und das alles nur für eine Person. Direkt nach dem Guido seine Sachen verstaut hatte, meldete sich Paul bei ihm. Seine Gäste hätten unvermittelt abgesagt und er schlug vor, in den Abend hinein zu fischen. Guido ließ sich nicht lange bitten und sagte natürlich sofort zu. Eine Angellizenz ist für den Lough Derg nicht erforderlich. Jeder kann dort mit bis zu zwei Ruten angeln: kostenfrei. Es konnte also direkt losgehen.

Die Wettervorhersage für diesen Abend war eigentlich gemischt. Es sollte zwar sonnig sein, aber gelegentliche Regenschauer sollte es geben und Wind auch. Aber bereits dieser Abend stellte sich, wie alle anderen Tage auch, als super heiß heraus. Als Guido an der Trailerstelle ankam, kam gerade auch Paul mit seinem Gespann an, bestehend aus einem Pick-up und einem 50 PS Tracker-Alu-Boot, welches er selbst aus den USA nach Irland importierte. Wie bei Tracker üblich, werden die Boote mit allem, was das Anglerherz begehrt, komplett ausgeliefert und sind „ready to go“. Der zugehörige Trailer ist so konstruiert, dass man den Trailer etwas tiefer ins Wasser hinein fährt, bis das Boot mit dem Rückwärtsgang des Bootsmotors einfach von dem Trailer runtergefahren werden kann. Genauso leicht ist es auch in die andere Richtung. Paul fährt mit dem Boot einfach auf den Trailer drauf, steigt vorne auf ein kleines Treppchen, hängt den Karabiner des Trailers in die vordere Boots-Öse ein, spannt den Gurt, steigt in den Wagen und fährt los. Einfacher geht es nicht. Jedoch sind leider solche Trailer in Deutschland nicht zugelassen. Nur Gott alleine weiß warum. Von mehr Unfällen mit diesen Trailern oder schwereren Unfällen hat Guido auf jeden Fall noch nichts gehört.

Die beiden ließen die Begrüßung etwas kürzer ausfallen und wollten direkt auf´s Wasser. Kein Kilometer von der Trailerstelle entfernt erschließt sich bereits das erste größere Schilfgebiet, was schnell als Ziel ausgemacht wurde. Paul erzählte Guido, dass aufgrund des außergewöhnlich langen Winters und der schlagartig einsetzenden Hitzeperiode, sich die Hechte noch nicht in tieferen Gewässerschichten aufhielten, sondern im Flachwasser ganz in der Nähe der laichenden Plötzenschwärme auf Beutezug sind. Daher kamen ausschließlich Köder für das Flachwasserfischen zum Einsatz wie etwa Swimbaits, Jerkbaits und große Softlures. Als erste Angel-Methode kam das Casting mit Baitcastingrollen zum Einsatz. So können mit etwas Erfahrung schwerere Köder leicht ausgeworfen werden. Beim Spannungsaufbau mit der Rute kann man einfach den Daumen auf die Spule der Baitcastingrolle pressen, während man zuvor die Freilauf-Taste mit dem Daumen gedrückt hat. Dann etwas den Druck des Daumens vor der Flugphase des Köders von der Spule nehmen und noch leicht die Spule mit dem Daumen kontrollieren, damit sich nicht die Schnur zu einer Perücke aufwickelt. Vor dem Landen des Köders auf der Wasseroberfläche , am besten noch einmal kurz dosierten mit dem Daumen auf die Spule pressen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Erstens, richtet sich der Köder längs zur Hauptschnur aus und es wird so vermieden, dass sich die Drillinge des Köders im Vorfachmaterial verheddern. Zweitens wird das Aufklatschen des Köders auf´s Wasser abgeschwächt. So werden Raubfische die in unmittelbarer Nähe auf ihre Beute lauern, nicht abgeschreckt und die Hauptschnur legt sich gerade zum Köder ab. Wenn ein Raubfisch bereits kurz nach der Landephase den Köder packen sollte, kann man so sofort den Anschlag setzen und die Kraft ohne Verzögerung auf die Drillinge übertragen.

Gerade schwere Köder können mit Baitcastingrollen im Gegensatz zum Angeln mit Stationärrollen von geübten Fischern deutlich bequener und weiter ausgeworfen werden. Das hat den Grund, dass man bei der Sationärrolle mit dem Zeigefinger die Schnur in der Spannungsaufbauphase an dem Griffstück festdrücken muss. Je schwerer der Köder ist, desto schwerer wird es, mit dem Druck des Zeigefingers höhere Wurfweiten zu erzielen. Beim Angeln mit Baitcastingrollen hingegen genügt ein dezenter Druck mit dem Daumen, damit die Spule sich beim Aufbau von Geschwindigkeit für die Flugphase nicht dreht.

Paul hatte bereits zwei Ruten für das Werfen mit Baitcastingrollen vorbereitet. Gefischt wurde mit stärkerer geflochtene Schnur und etwa 40 cm langen Fluorocarbonvorfächern und Karabinern mit Sicherheitsverschluss. Die beiden mussten nur noch die gewünschten Köder einhängen, die Köder auswerfen und los ging‘s. Dabei wurde der Elektromotor Minn Kota Power Drive so eingestellt, dass das Boot langsam parallel zu den Schilfgebieten mit einer Grundtiefe um die 10 bis 13 Feet (= 3 bis 4 Meter) driftete. Bei dieser Art zu Fischen sollte man immer darauf achten, dass man die Köder zur windabgewandten Seite auswirft. Dadurch kann man höhere Reichweiten erzielen und, da das Boot auf die Köder zutreibt, kann sich der Köder bei eingelegten Pausen in der jeweiligen End-Auslaufphase zu den Seiten hin frei bewegen. Dadurch erhält der Köder einen besonders natürlich wirkenden Lauf. Wäre die Hauptschnur jetzt auf Spannung, würde das Ausbrechen des Köders verhindert. Aber gerade die Momente des Übergangs von einer Freilaufphase in eine Beschleunigungsphase geben oft den Ausschlag für den Anbiss. Das gilt natürlich ganz besonders bei Ködern, die nicht, wie das etwas für Swimbaits gilt, auch gleichmäßig eingeholt werden können, insbesondere beim Angeln mit Jerkbaits.

Ein Angeln mit Wobblern, wie das eigentlich für diesen Angeltrip angedacht war, bot sich hier nicht an, da in der beangelten Region überall Wasserpflanzen bis kurz unter die Oberfläche reichten, die sich bei Wobblern direkt in den Drillingen festgesetzt hätten. Also hängten die beiden zunächst flachlaufende Swimbaits ein. Eine sehr gute Wahl. Bereits nach wenigen Minuten stiegen bereits die ersten beiden Hechte ein. Noch keine Riesen mit ihren etwa 70 Zentimetern, aber immerhin schöne Kämpfer. Hat man noch nie einen Köder mit einer Baitcastingrolle ausgeworfen, sollte man nicht direkt mit großen Hechtködern diese Angelmethode erlernen, sondern mit leichteren Ködern anfangen. Sollte man sich nicht damit anfreunden können, hat Paul in seinem Boot immer mehrere Spinnruten mit Stationärrollen für Angel-Einsteiger an Bord.

Paul baut für das Vorfach, genau wie Guido auch, auf eine Tragkraft bei dem Fluorocarbon von mindestens 50 bis 60 Pfund, was einem Durchmesser von etwa 0,75 bis 0,8 mm entspricht. Er knotet allerdings die Vorfächer lieber. Guido schwört eher darauf, das Fluorocarbonvorfach mit einer Quetschhülsenzange und besonders kleinen Doppelquetschhülsen mit zwei innenliegenden Führungskanälen zu pressen. Das geht sehr einfach, sehr schnell und man hat keine auffälligen Knoten.

Paul und Guido wollten sich noch ein bisschen unterhalten und wechselten die Angelmethode aber nicht die Angelköder. Genauso gut wie man Swimbaits auswerfen kann, kann man sie auch einfach hinter dem Boot herschleppen. Das bot sich gerade an, da die Wasserpflanzen jetzt etwas weniger wurden und man den Köder nicht um diese herumzirkeln musste. Beim Schleppangeln muss man dann eigentlich nicht viel weiter tun, als mit der richtigen Geschwindigkeit die Köder an den richtigen Stellen in der richtigen Tiefe vorbeiziehen zu lassen. Und genau das machten die beiden wohl auch. Denn anstatt ein bisschen Zeit zu haben sich auszutauschen, ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Für Paul ist es selbstverständlich, dass wenn einer beim Schleppen einen Biss hat, die anderen ihre Ruten einholen, damit der, der den Fisch an der Angel hat, diesen auch in Ruhe bis zum Boot drillen und der Fisch dann ohne Stress abgehakt werden kann. So wechselten sich Guido und Paul mit gleich mehreren Hechten ab. Die irischen Hechte sind besonders schön und deutlich gezeichnet und haben eine schlanke und kräftige Form. Wunderschöne Tiere. Und sie bieten allesamt eine gute Gegenwehr.

Das Ganze war sehr kurzweilig und die Zeit verging wie im Flug. Die Sonne ging an einem fast wolkenlosen Himmel unter und die Stimmung war einfach nur genial. Die kurzfristig beschlossene Angeleinlage in die Dämmerung hinein hatte zur Folge, dass die zwei erst sehr spät im Larkins aufschlugen. Obwohl die Küche schon lange geschlossen war, war es kein Problem, noch schnell frisch zubereitete Hamburger zu servieren. Der Abend klang mit ein paar frisch gezapften Guinness-Bierchen in bester Laune aus. Vom Pub bis zur Ferienunterkunft von Guido war es nicht weit. Er könnte also leicht angeschwipst zu Fuß gehen. Ein anstrengender Tag. Guido plumpste sofort in sein Bett und schlief wie ein Stein, bis der Wecker ihn aus seinen Angler-Träumen riss.

Am nächsten Morgen, ging es zusammen mit einem Guiding-Gast von Paul aufs Wasser. Wie üblich war der Treffpunkt um 9:00 Uhr im kleinen Sporthafen Garrykennedy bei Portroe. An diesem Tag war es bereits früh morgens extrem heiß. Am Himmel war keine Wolke zu sehen und der See war spiegelglatt. Absolut windstill. Klar, dass das von den Temperaturen her gesehen ein unerbittlicher Tag werden würde. Die Hitzeperiode hinterließ auch bei der Wassertemperatur ihre Spuren. Sie lag bereits bei für Irland zu dieser Jahreszeit völlig untypischen 20 Grad Celsius. Paul und Guido cremten sich also vorsorglich mit hohem Lichtschutzfaktor ein und vertrieben sich die Zeit mit ein paar Würfen in der tieferen Fahrrinne zum alten Hafenbecken bis der Gast eintrudelte und es dann losgehen konnte.

Zunächst steuerte Paul eine größere, extrem flache Bucht an in der er wenige Tage zuvor sehr schöne Hechte überlisten konnte. Diese Bucht war vollständig mit einem Schilfgürtel umgeben und es wuchsen einzelne Wasserpflanzen bis kurz unter die Oberfläche. Es blieb aber noch genug Freiraum, um die Köder genau dazwischen durchzuziehen. Einfach nur perfekt für das gezielte Fischen auf dort lauernde Räuber. Paul erzählte, dass letztes Jahr das Wasser noch mal klarer war, als dies sowieso schon der Fall ist. Man konnte die Hechte zu dieser Zeit dabei beobachten, wie sie die Köder attackierten. Dabei verfolgten sie die Köder nicht sonderlich lange, sondern stießen schnell auf den Köder zu und der Drill begann. Diesmal aber tat sich in dieser Bucht nichts. Das Wasser war wohl einfach zu warm. Auch an zwei weiteren flachen Stellen, die zuvor richtig gut Fisch brachten, war keine Aktivität festzustellen.

Also musste das Angeln an die Situation angepasst werden. Paul steuerte eine Stelle an, an der ein längerer Flachwasserbereich in einen tieferen Bereich überging. Normalerweise ein echter Hot Spot. Dort konnte etwas tiefer geangelt werden und zwar mit Gummifischen die innen mit Blei beschwert waren und so deutlich tiefer liefen, als die Swimbaits. Genau in dieser Region kam dann auch ein erster zaghafter Biss. Allerdings von einem eher kleineren Hecht, der einen erstaunlich starken Kampf ablieferte. Alle weiteren Versuche in Gewässerschichten zwischen vier und zehn Metern blieben erfolglos. Auch die beiden Echolote des Tracker-Bootes zeigten nicht einen einzigen Fisch an. In Blickweite, direkt an der Grenze zum Schilf in nicht einmal 1 m tiefen Wasser tummelten sich unzählige Plötzen und drehten dort in riesigen Schwärmen ihre Kreise. Sie befanden sich mitten im Laichgeschäft, welches sich normalerweise Anfang Juni eher in den Endzügen befunden hätte. Wo laichfähige große Plötzen sind, da sind normalerweise auch Hechte nicht weit. Zwischenzeitlich stieg das Thermometer aber bereits auf 24 bis 25 Grad im Schatten an und Hechte waren weit und breit nicht auszumachen. Paul näherte sich diesen Stellen mit dem Boot und die drei warfen ihre Köder rund um die Plötzen-Schwärme aus, um einfach zu sehen, ob nicht doch der ein oder andere Hecht einsteigen würde, was leider nicht der Fall war.

Zur Mittagszeit war es dann im Boot so heiß, dass sich jeder auf eine Pause im Dromineer Harbour gefreut hat. Alkoholfreie Getränke und Kaffee sind sowieso immer an Bord und im Hafen gibt es einen Picknick-Bereich mit Tischen und Bänken und vor allem boten dort einzeln stehende Bäume angenehmen Schatten. Sie genossen die leckeren Sandwiches, die Paul für seine Gäste immer mitnimmt. Frisch gestärkt ging es dann wieder los. Die Idee war, es jetzt in den sauerstoffreicheren, tieferen Gewässerschichten zu probieren, da sich dort vielleicht die Raubfische hin zurückgezogen hatten. Dazu bot sich die Methode des klassischen Schleppangelns mit Wobblern an. Aber auch ein intensives Befischen mit besten Hechtködern und mit speziellen und bewährten Blinkern für das Salmonidenfischen auf Brown Trout, brachte keinen einzigen Biss. Nach den Echoloten war das Wasser, wie leergefegt. Die sehr ungewöhnliche Heißwetterperiode führte dazu, dass die sonst zu dieser Jahreszeit sehr aktiven Raubfische einfach keinen Köder annahmen geschweige denn aktiv auf Nahrungssuche waren.

Nachmittags schob sich dann ein dunkleres Wolkenband über den Lough Derg. Dazu frischte der Wind von jetzt auf gleich spürbar auf. Das war anscheinend der Startschuss für einen weiteren Vorgeschmack des riesigen Fischvorkommens im Lough Derg. Eine intensive Beißphase setzte ein. Die Hechte waren wie aus dem Häuschen. In Tiefen zwischen drei und vier Metern stürzten sie sich gierig auf die ausgeworfenen und dann relativ gleichmäßig eingeholten Swimbaits. Es kam Biss auf Biss, wobei sich allerdings die Maße der Räuber in Grenzen hielten. Die Fische waren zwischen 60 und 70 Zentimetern lang, bis dann ein richtig dicker Hecht bei Paul einstieg und sich mit aller Kraft gegen das routinierte Einholen durch Paul wehrte. Nach ein paar Minuten löste sich jedoch der Köder und der Hecht ging aus diesem Duell als Gewinner hervor. So schnell wie die Wolken kamen, so schnell gingen sie auch wieder, der Wind legte sich und die Sonne brannte ein abruptes Loch in die Fangstatistik. Kein Biss mehr, keine Attacke, nichts.

Diesmal endete der Angeltag etwas früher und nachdem Paul seinen Gast verabschiedet hatte, wurde - wie jeden Abend - als Treffpunkt wieder das Larkins ausgemacht, wo der Tag mit diversen frisch gezapften Guinness-Pints und sooooo leckerem Essen bei sommerlichen Temperaturen, fast wie in einer lauen Sommernacht in Südeuropa ausklang.

Für den nächsten Tag war deutlich besseres Angelwetter vorausgesagt. Die Temperaturen sollten spürbar fallen und aufkommender Wind einerseits für angenehme Abkühlung sorgen und andererseits das Beißverhalten der Raubfische schlagartig ändern. Morgens traf Paul, wie gewohnt, um 9:00 Uhr seine nächsten Gäste im Hafen. Diesmal ein Pärchen, welches sich zuvor in einem Angelladen mit einer eigenen Rute und einem Hecht-Swimbait eingedeckt hatte und diese Kombi unbedingt einmal ausprobieren wollte. Von Beginn an waren diesmal die Angelbedingungen konstant gut. Über den ganzen Tag verteilt konnten diverse Hechte gefangen werden, wobei sich die Hauptaktivität zunächst im flachen Wasser zwischen den bis zur Wasseroberfläche reichenden Wasserpflanzen abspielte. Zur Mittagszeit ließen die Fangergebnisse etwas nach und die Sonne kam stärker durch.

Paul zückte seine, wie er sie nannte, Zauberkiste hervor. In dieser Kiste befanden sich riesige Gummiköder von 40 bis 60 Zentimetern Länge. Diese waren fix und fertig vorbereitet und brauchten nur noch in den Karabiner eingehängt zu werden. Diese Köder wurden mit sehr geringer Geschwindigkeit von unter 1 Kilometer pro Stunde ohne Bebleiung abgelassen und etwa 20 bis 30 Meter hinter dem Boot hergeschleppt. Die Frau des Pärchens hielt jeden einzelnen Gummifisch unter Wasser und begutachtete eingehend das Laufverhalten der Köder, bis sie sich dann für eine riesige Quappen-Attrappe entschied. Eine gute Wahl. Innerhalb kurzer Zeit konnten mit diesem Köder gleich zwei stattliche Hechte von etwa 80 Zentimeter und 94 Zentimeter überlistet werden. Solche irischen Hechte sind äußerst kampfstark und neigen auch sehr gerne dazu, die ein oder andere Sprungeinlage zu vollführen. Dabei ist es besonders wichtig, immer darauf zu achten, dass die Bremse so eingestellt ist das auch Fluchten möglich sind und die Hauptschnur schön straff und die Rutenspitze nach Möglichkeit nach oben gehalten wird. So kann man vermeiden, dass trotz eines in der Luft hin und her zappelnden Fisches oder eines Hechtes der plötzlich mit aller Kraft in die Tiefe zieht oder unter Wasser mit wilden Kopfbewegungen den Köder abschütteln will, nicht verloren geht. So werden die Kräfte des sich wehrenden Räubers gut abgefedert und Drillinge können sich unter Spannung nicht so leicht aus dem harten Maul des Fisches lösen.

Besonders dann, wenn sich gehakte Hechte außerhalb des Wassers zeigen, bieten sie im Sonnenlicht Eindrücke, die man nicht wieder vergisst und einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Nachmittags war dann wieder Casting im flachen Wasser angesagt, was noch den ein oder anderen Hecht zu einer Attacke verleitete. Für Brown Trouts war das Wasser einfach zu warm, so dass der für Salmoniden so wichtige Sauerstoff im Flachwasser einfach nicht vorhanden war und die Fische sich in sehr tiefes Wasser zurückzogen und dort keinerlei Aktivität mehr entwickelten.

Es ist schon sehr erstaunlich, dass die Brown Trouts im Lough Derg eigentlich nur in der Maifliegenzeit mit der Fliege vom driftenden Boot aus gezielt befischt werden. Die Brown Trouts wachsen im Lough Derg nicht selten zu stattlichen Exemplaren von bis zu acht Pfund heran. Für diesen Fisch gilt von Anfang Oktober bis Mitte Februar eine Schonzeit zum Schutz des Lachgeschäftes. Daher bieten sich eigentlich für das gezielte Trolling auf diesen Fisch die Monate September, Februar und März an. Eine Idee, die sich bei Guido, der ja bekanntlich ein echter Salmoniden-Fan ist, in seinem Kopf festgesetzt hat. Mal sehen, wann sich eine entsprechende Chance ergibt. In den Wintermonaten kann das ja prima mit einem gezielten Fischen auf schwere Großhechte kombiniert werden. Insgesamt stehen das ganze Jahr über die Chancen für das Fischen auf Hecht im Lough Derg sehr gut. Wer einmal einen kampfstarken, irischen Hecht in den Händen halten möchte ist hier genau richtig. Paul zeigt dir, wo, wie und wann das am besten klappt und führt dich zielsicher zu deinem Traumfisch. Ein Trip nach Irland ist dabei ohne großen Aufwand mit dem Flugzeug möglich und du kannst in einem der bestens ausgestatteten Ferienhäuser von Cillian gut unterkommen. Da die Ferienhäuser sehr groß sind, sind diese auch für größere Angelgruppen bzw. für einen Familienurlaub super geeignet. Ein Haus hat sogar eine kleine eigene Anlegebucht, soweit du mit deinem eigenen Angelboot anreisen möchtest. Über Paul ist nicht nur ein professionelles Guiding möglich, sondern du kannst über ihn auch perfekt für das Angeln ausgestattete Boote anmieten. Paul ist ein begeisterter Angler von Kindesbeinen an, der am Lough Derg groß geworden ist und das Angeln in diesem Gewässer und das Gewässer selbst einfach liebt. Mit ihm zu fischen, ist jeden Tag ein echtes Erlebnis und extrem angenehm. Zusammen mit dem Pub und Restaurant Larkins eine ideale Kombination für den perfekten Angelurlaub, der sich in dein Gedächtnis einbrennen wird. Im von Cillian geführten Larkins, kannst du dich mittags und abends zu recht günstigen Preisen kulinarisch verwöhnen lassen. Von leckeren Hamburgern aus dem Fleisch von dort lebenden Rindern, über frisch zubereiteten Meeresfisch bis hin zu liebevoll zubereiteten Muschelgerichten gibt es hier einfach alles, was das Herz begehrt. Auf das mehrfach erwähnte frisch gezapfte Guinness-Bier muss hier einfach noch einmal eingegangen werden. Irgendwie ist es mit dem Bier aus irischen Pubs in Deutschland nicht zu vergleichen. Es ist ein im Geschmack erstaunlich mildes, sehr leckeres und bekömmliches Bier, was man besonders am nächsten Morgen schätzt. Die Besucher des Larkins treffen sich im traditionsreichen Larkins aus vielen umliegenden Dörfern. Es ist stets gut besucht und die Stimmung im Larkins ist einfach nur spitze. Jeden Mittwoch wird es dann besonders voll, denn dann wird dort auch noch mit irischer Livemusik bis in die Nacht hinein ordentlich gefeiert. Ein Besuch im Larkins, wie eine Angeltour mit dem sehr erfahrenen Guide Paul Bourke auch, sind nicht nur empfehlenswert, sie sind ist ein echtes „must do“.

 

 

Infoblatt Lough Derg:

 

Zielfische:

 

 

Schonzeiten:

 

  • Hecht: keine
  • Brown Trout: 01.10. bis 15.02.

 

Angellizenz und -Regelungen:

 

  • maximal 2 Ruten pro Angler
  • Angelerlaubnis nicht erforderlich
  • Bootsslippen frei
 

Ferienhäuser am Lough Derg :

  • über Cillian vom Larkins buchbar

 

Empfohlener Guide:

 

Paul Bourke von www.irishfishingtours.com

 

Empfohlene Angelmethoden:

 

 

Empfohlene Schnur:

 

 

Empfohlene Köder:

 

 

Empfohlene Ruten:

 

 

Empfohlenes Equipment:

 

 

Gewässerkarte:

 

Über diesen Link kannst Du eine detaillierte Gewässerkarte vom Lough Derg aufrufen und an den gewünschten Stellen rein- und rauszoomen.