Fünen Meerforellenangeln 02

Meerforelle im Nove,ber 2018 auf Fünen in Dänemark geangelt.Mitte November hatten Robby und Guido von Lucky Lures endlich noch einmal ein paar Tage Zeit, um gemeinam auf der dänischen Insel Fünen die Meerforellen unsicher zu machen. Bei unserer Tour davor auch im Herbst hatten wir die Westküste besonders schätzen gelernt. AirBNB sei Dank ist es dann auch kein Problem kurzfristig dort eine schöne Unterkunft zu finden, von der aus man schnell die ausgeguckten Stellen ansteuern konnte. Fünen erscheint zwar auf der Landkarte recht klein. Wenn man aber abseits der die Insel durchquerenden Autobahn unterwegs ist, kann sich das leicht zeitlich ziehen. Daher ist es schon sinnvoll eine strategisch gut gelegene Unterkunft zu wählen, von der aus man kurze Strecken zu den unterschiedlichen Hot Spots hat. Im Internet gibt es Karten, auf denen die einzelne Stellen markiert sind. Wir meinen: letztlich gibt es Dank des Havorred Fyn Projektes rund um die Insel überall einen guten Bestand an Meerforellen. Die Satellitenansicht und die Zoomfunktion von Google Maps eignen sich hervorragend, um gute Stellen selbst ausfindig zu machen. Eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt mit Wasserpflanzen und Tang, die sich aus der Vogelperspektive als Leopardenmuster in Wurfweite präsentiert, ist immer gut. Jetzt nur noch drauf achten, dass keine geschützte Fluss- oder Bachmündung in der Nähe ist und schon kann es losgehen.

Küste Fünen, perfekt für das Meerforellenangeln mit Blinkern.Die beiden fuhren von Mittwoch auf Donnerstag die Nacht durch und kamen in der Morgendämmerung an der Stelle an, an der wir bei unseren letzten Touren bereits bestens gefangen haben. Zwei Spinnruten waren schon vorbereitet, schnell in warme Klamotten und Wathosen geschlüpft und so es dauerte keine Viertelstunde, da flogen schon die ersten Blinker ins Wasser. Das Wetter war für November mit seinen Tageshöchsttemperaturen bis zu 10 Grad verhältnismäßig mild und es herrschte leichter Wind aus südöstlichen Richtungen, wobei es tags zuvor noch deutlich stärker geblasen hatte. Das hat einen ganz besonderen Einfluss auf den Wasserstand. Normalerweise richtet sich der ja mondabhängig nach Ebbe und Flut. Diese Gesetzmäßigkeit wird aber am Kleinen Belt außer Kraft gesetzt, wenn der Wind aus östlichen Richtungen kommt. Dann werden Unmengen an Wasser in den kleinen Belt gedrückt und es kann nicht wieder schnell genug abfließen. Der Wasserstand steigt. An unserer gleich zu Beginn angesteuerten Lieblingsstelle konnte man das sehr gut beobachten. Ein Steg, der dort sonst gerne mal bis zu einem halben Meter über die Wasseroberfläche hinausragt, stand bis zu den Planken im Wasser. Wie sich ohne längere Wartezeit zeigen sollte, hatte das keinen negativen Einfluss auf die Fangergebnisse. Im Gegenteil: bereits nach wenigen Minuten attackierte erste kleinere Meerforelle den Köder. Es kristallierte sich raus, dass schnell geführte Blinker deutlich häufiger zu einem Fischkontakt führten. Eigentlich lautet die Faustregel für diese Jahreszeit eher langsam einzuholen. Da zeigt sich mal wieder, dass Lehrbuchwissen ein sehr nützlicher Einstieg sein kann, aber sich die Natur nicht immer danach richtet und man sich immer (auch) auf sein Bauchgefühl verlassen sollte. Was für den November hingegegen ganz typisch war, die Meerforellen standen sehr ufernah. Je näher die Laichzeit heranrückt, desto dichter versammeln sich diese Räuber in Buchten und seichten Ufergebieten, um dann später die Laichgewässer hinaufzusteigen. Würfe, möglichst weit weg vom Ufer, waren also gar nicht nötig, was nicht nur die Fliegenfischer freut. Ein Auswerfen der Blinker mehr oder weniger parallel zum Ufer brachten gleich mehrere Bisse. Weite Würfe mit und ohne anfänglichen Absinkphasen hingegen so gut wie kein Ergebnis.

Spinnfischen in der Dämmerungsphase auf Meerforelle in Dänemrak (Fünen 2018).Durch das schnelle Einholen liefen die Köder sehr oberflächennah und die Bisse erfolgten ganz überwiegend in Tiefenbereichen zwischen 0,5 und 1,5 Metern. Ködergewichten zwischen 10 und 18 Gramm waren ideal. Der Tag war wechselnd bewölkt mit guten Sichtverhältnissen und das Wasser war fast kristallklar. Daher waren natürliche Farbmuster besonders gut. Silbrige Anteile, Reflexfolien und Grün-, Blau und Rot- bzw. Orangetöne zogen am besten. Guido testete eine amerikanische Spinnrute mit einer Länge von 2,40 m. Um große Strecken möglichst ermüdungsfrei abzufischen, war diese Rute aber einfach zu kurz und er wechselte wieder auf seine gewohnte Spinnrute von 270 cm Länge. Aber da lief es wieder richtig rund. Eine Rolle mit schneller Übersetzung ist bei den hohen Ködereinholgeschwindigkeiten natürlich sehr wichtig. Sonst dreht man sich einfach einen Wolf. Beim schnellen Spinnfischen kann und sollte man gelegentlich langsamer Phasen bzw. Stopps einlegen, was für ein Zupacken der Meerforelle sehr oft ausschlaggebend ist. Dabei sollte man nicht immer und immer wieder zwischen den Phasen hin- und herwechseln, sondern ruhig längere Zeit schnell und gleichmäßig einholen, um dann ab und zu langsamer zu werden.

Selbst geangelte, gebratene Meerforelle im Ferienhaus in Dänemark.Das hat einen einfachen Grund. Die Meerforellen folgen zu dieser Jahreszeit in Trupps deinem Köder und beobachten ihn genau. Wenn sich dann das Laufverhalten ändert, sprich der Blinker langsamer wird und dann wieder schnellere Fahrt aufnimmt, wird ein Reiz zum Zupacken gesetzt. Je mehr Meerforellen folgen, desto größer ist der Futterneid und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass in solchen Phasen der Tempoänderung eine der Meerforellen zuschnappt. Wechselt man permanent die Enholgeschwindigkeit bzw. legt im gleichen Tack immer und immer wieder Absinkphasen ein, entsteht ein unnatürlicher Zick-Zack-Lauf, der bei anderen Fischarten Erfolg bringen mag, bei der Meerforelle aber nicht. Sie verliert das Interesse und wendet sich von Deinem Köder, besonders bei guten Sichtverhältnissen unter Wasser, ab. Nach mehreren kleinen Mefos um die 40 Zentimeter stieg eine größere Meerforelle auf ein 16 Gramm Sandaal-Imitat ein. Nach einer vergleichsweisen wenig Gegenwehr zeigte sich ein blitzblankes, silbriges Schuppenkleid und die Mefo ließ sich ganz leicht in den sicheren Kescher führen. Das Abendessen war schon einmal gesichert. Die Zeit am Ufer verflog, wie im Nu, und Robby und Guido mussten noch zur AirBNB Unterkunft von Superhost Jan. Eine dadurch eingelegten kleine Pause nach der anstrengenden nächtlichen Anfahrt, sollte sicher gut tun. Nachdem die Sachen verstaut waren und nach einem Mini-Nickerchen ging es sofort wieder los, um noch die Zeit bis zur Abenddämmerung voll auszunutzen.

CROC Blinker, Spinning Star Rute von Lucky Lures und Rollen von Lews Fishing: perfekt für das Meerforellenangeln.Natürlich zum gleichen Streckenabschnitt. Warum soll man was ändern, wenn´s gut läuft? Es ließen sich auch gleich wieder ein paar Meerforellen überreden, doch es war keine Große mehr dabei. Es bestätigte sich nur wieder weiteres Mal: langsam geführte Blinker unter 14 Gramm brachten kein Erfolg. Abends dann wurde erst einmal die Meerforelle geschuppt und ging ab in die Bratpfanne: was gibt´s schöneres zusammen mit dem ein oder anderen leckeren Bierchen. Abends wurden dann noch die Windvorhersagen für den nächsten Tag abgecheckt. Die Wetterdienste waren einer Meinung: starker Wind aus Südwest, daher war die Lieblingsstelle, die sich seit Jahren bewährt hat, nicht beangelbar. Also musste eine neue Stelle ausgemacht werden. Sie war schnell gefunden und zwar am Husby Strand. Der Pluspunkt war. Dieser Streckenabschnitt ist mit dem Auto gut zu erreichen und es gibt extra einen Parkplatz, um den Wagen abzustellen. Manche Strecken sind wegen Privatbesitz auf Fünen demgegenüber eher schlecht zu erreichen bzw. es gibt auch mehrere Straßen, die gar nicht befahren werden dürfen. Die Angelstrecke bei Husby zieht sich ewig und bietet unzählige gute Stellen. Das bedeutet aber auch: viel Laufarbeit. Wie sich am Ende des Tages rausstellte, legten die beiden mehr als 10 Kilometer mit Wathosen, Watstiefeln und Ausrüstung zurück. Das war nicht nur Angeln, da spielte auch ein bisschen Fitnesstraining mit.

Meerforelle Im Kescer im November 2018 auf Fünen in Dänemark.Wo das Auge hinsah, überall verheißungsvolle Stellen mit abwechslungsreichen Tangfeldern im Leopardmuster. Wichtig ist bei diesen Stellen, dass die Unterwasserpflanzen bereits nach kurzem Abstand sehr ufernah Möglichkeiten finden, sich zu verankern. Da sind rein sandige Abschnitte eher schlecht. Jahr für Jahr finden sich ab Oktober die Meerforellen in Flachwasserbereiche ein, um dann später die Laichgewässer aufzusteigen. In den Buchten nehmen dann die Meerforellen bald die eine braune Laichfärbung ein und die Punkte sind deutlich stärker und rundlicher ausgeprägt und erstrahlen manchmal zusätzlich auch noch in wunderschönen Rot-Tönen. Auf dem Weg konnten Robb yUnd Guido einfach nicht an den vielen förmlich nach Fisch riechenden Stellen vorbeigehen. Windgeschützt mit wenig Wellen lagen sie mit ablandigem Wínd da und das Wasser war kristallklar. Man kann nicht anders, man muss rein ins Wasser, um ein paar Würfchen zu wagen. Leichte Blinker mit natürlichen Mustern waren diesmal top. Bis man die Spitze der Landzunge hinter einem kleinen Hafen mit Rettungs- und Arbeitsboot erreicht, dauerte es so einige Zeit. Zeit die sich mehr als lohnte: bereits einige Meerforellen stiegen wieder auf schnell geführte Blinker ein. Bisher noch allesamt klein. Aber wunderschön und blitzblank. Also noch keine Laichfische dabei. Trotz der geringen Größe boten die Fische viel Freude und boten hier und da sogar spannende Drilleinlagen. Dann an der Spitze der Landzunge in Richtung Kleinem Belt, änderte sich das Bild. Hier erlebten Robby und Guido echte Sternstunden: und zwar in Größe und Anzahl der Fische. Zahlreiche kleinere Meerforellen vergriffen sich an den Blinkern und dann ab und zu war eine Größere dazwischen. Doch irgendwie bekamen die zwei die Größeren nicht bis zum Kescher. Sie wehrten sich vehement. Wie sich herausstellte, waren die handelsüblichen Haken der Blinker einfach zu klein, um fest zuzupacken. Es lohnt sich also hier in größere Haken zu tauschen. Eine eingefärbte kapitale Forelle bot sogar einen beeindruckenden Sprung komplett aus dem Wasser. Totale Begeisterung bei beiden, die dieses schöne Schauspiel miterleben durften.

Catch & Release beim Angeln auf Meerforelle in Dänemark.In den zurückgelegten Entfernungen hatten sich Robby und Guido allerdings verschätzt. Thermoskanne sowie die morgens in der Dunkelheit geschmierte Butterbrote hatten sie im Auto gelassen. Hunger und Durst zog die zwei zurück zum Wagen. Die vielen Kilometer zehrten richtig an den Kräften. Also erstmal im Auto gestärkt und dann zurück zum Ferienhaus: erstmal schön warm duschen und dann etwas chillen. Zwischenzeitlich flaute der Wind stark ab. Wenig Wind, Lieblingsstelle nicht weit entfernt. Klar, dass es da nochmal hinging. Aus Zeitmangel war ein kurzes  Dämmerungsfischen angesagt. Es gab dabei keine größeren Überraschungen. Wieder gingen „nur“ Kleine an den Haken. Im Ferienhaus angekommen, wurde dann nach dem Kochen zu allererst wieder das Wetter für den nächsten Tag gecheckt. An diesem Samstag sollte es noch stärker aus westlichen Richtungen blasen. Damit war der Husby Strand gestorben. Es war klar, dass der Wind mit voller Kraft dort in die Bucht krachen würde und sich dort größere Wellen aufbauen würden. Also wurde kurzerhand eine Bucht weiter nördlich angepeilt. Es sah so aus, dass diese wegen einem kleinen Knick des Endausläufers gerade so noch windgeschützt sein würde. Dem war nach einer längeren Kurverei mit dem Auto nach der Suche von erlaubten Parkmöglichkeiten leider nicht so. Windbedingt war nur ein kleiner und extrem flacher Bereich dieser Bucht befischbar. Fischreusen, Muschelfelder, viel Sand wenig Leopardenstruktur gaben sich die Hand. Trotzdem haben Robby und Guido versucht, dort zu fischen. Es wurde schnell klar, dass ein weiteres Angeln keinen Sinn machte. Ein Stellenwechsel war angesagt.

Abenddämmerung beim Meerforellen-Angeln auf der däniscen Insel Fünen.Also gegen Mittag dann doch nochmal zur Lieblingsstelle. Trotz Wind. Dort angekommen ergab sich erst einmal ein abschreckendes Bild. Eine tosende Brandung knallte geradewegs auf´s Ufer. Dadurch war das Wasser extrem stark eingetrübt. Wie sich aber zur Überraschung von Robby und Guido zeigte, fanden die Meerforellen den aufgespülten Sand und hohe Wellen nicht nur gut, die Räuber waren außer sich. Die aufgespülte Nahrung versetzte sie in einen wahren Fressrausch. Man hatte den Eindruck, dass das Wasser kochte. Die Meerforellen stürzten sich, wie verrückt. auf alles, was ihnen vor die Nase schwamm. Das galt auch für die Köder. Wichtig war nur, die Blinker mussten auffällig genug und schwer genug sein. So konnte man sie bei den extremen Wetterbedingungen noch kontrolliert führen und sie wurden im fast grün-milchigen Wasser noch von den Raubfischen erkannt und als leichte Beute ausgemacht. Gleich zweimal konnten Robby und Guido auf Grund der günstigen und intensiven Sonneneinstrahlung ganz deutlich im Wellenkamm sehen, wie jeweils eine Meerforelle dem vorauslaufenden Blinker folgte. Bei Guido packte sie sogar noch zu. Ein atemberaubender Moment. Wenn man so etwas fotografieren würde, würde jeder sagen, dass das nur mit Photo-Shop möglich sei. Es war aber echt.

Blankes Silber ist beim Meerforelleangeln im November das Ziel auf Fünen.Die Formulierung „der Fisch der tausend Würfe“ hatte auf Fünen keine Bedeutung mehr. Die Zeit verflog, wie im Nu. Andauernd gab es Nachläufer und Zupfer, die man dann mit einer entsprechenden Köderführung zu mehreren Bissen umwandeln konnte. Nachmittags dann passierte es. Die Rute von Guido bog sich fast vollständig durch. Ein richtiger Gigant schnappte sich den Blinker und machte sich mit schweren und dumpfen Schlägen bemerkbar. Ausgerechnet dann, als Guido aus reiner Faulheit den Kescher am Ufer liegen ließ. Nach einigen Minuten konnte der Fisch in Ufernähe gebracht werden und Guido versuchte bei der wind- und wellenbedingten Geräuschkulisse Robby zu vermitteln, dass er ein Kescher jetzt eine gute Idee wäre. Jedoch kamen vor lauter Aufregung irgendwie nur undefinierbare Geräusche aus Guidos Mund. Gerade als Robby aufmerksam wurde, war die Spannung auf der Schnur von jetzt auf gleich einfach weg. Das war mit Sicherheit die von Guido jemals schwerste gehakte Meerforelle. Und die war jetzt einfach futsch! Über die Gründe wurde natürlich lange gerätselt. Wahrscheinlich war der Haken für das riesige Maul eine solchen Ausnahmefisches dann wohl einfach zu klein, um sich sicher festzusetzen. Nächstes mal werden die Blinker mit Top-Haken in einer oder zwei Nummern größer bestückt. Das war eine richtige Lehre. Guido bekam diesen Fisch einfach nicht mehr aus dem Kopf. Verlorene Prachtburschen, wie dieser, wirken noch lange Zeit nach.

Das Laichkleid der Meerforelle auf Fünen ist wunderschön.Dann mussten die zwei wieder aufbrechen. Sie hatten sich an der Angelstrecke am Leuchtturm Helnaes mit einem Angelkollegen mit seiner Frau verabredet. Dort mit ging es dann mit vier Angelruten ans bzw. ins Wasser. Trotz intensivsten Fischens, konnte nur Guido ein kleineres Exemplar überlisten. Am Leuchtturm von Helnaes gibt es eine unfassbar schöne und reichhaltige Unterwasserwelt. Aber auch eine ganz andere Bodenstruktur. Kein Sand, der ausgewühlt werden könnte. Das Wasser klar. Die Steine bemoost und glitschig. Und diesmal: keine Forellen im Fressrausch. Nachdem die Strecke einmal rauf und einmal runter abgeworfen wurde, war klar. Schnell zurück zur Lieblingsstelle. Dort herrschten immer noch hervorragende Angelbedingungen. Neben diversen kleineren Vorboten konnten auch gleich zwei Meerforellen um die 50 Zentimeter überlistet werden. Beide in einem prächtigen Laichkleid. Also schnell und schonend wieder zurück mit ihnen in ihr Element. Das Ganze zog sich dann noch bis in die Dunkelheit und Robby und Guido konnten einfach nicht genug bekommen. Der Sonntag war dann leider der letzte Angeltag und um 11 Uhr sollte es wieder zurückgehen. Ganz früh morgens konnten noch zwei kleine Exemplare gefangen werden. Und dann: ganz plötzlich nichts mehr. Die Wellen waren abgeflacht. Der Wind war kaum spürbar und die Sonne voll da. Nach einer kurzen Frühstückspause zog es sich dann wieder zu und verwandelte den Himmel in eine milchig graue Suppe. Das hatte maßgeblichen Einfluss auf das Beißverhalten. Als ob man einen Schalter umgelegt hätte, ging es mit den Beutezügen der Meerforellen sofort wieder los. Wieder stiegen mehrere Kleine ein, um dann zum Abschluss noch ein stattliches Exemplar in purem Silber auf die Schuppen legen zu können.

Bedeckter Himmel bei Fünen ist das Schönste für den Meerforellenangler.Wegen der unglaublich vielen Fischkontakte war diese Tour extrem lehrreich. Es zeigt sich, dass je nach Wetter-, Wellen- und Windlage und je nach Wassertiefe sehr unterschiedlich geangelt werden musste. Im Flachwasser und bei ruhigen Wetterverhältnissen waren feine Sand-Aal-Imitate zwischen 12 und 16 Gramm einfach unschlagbar. Parallele Würfe zum Ufer brachten am meisten Erfolg. Bei höheren Wellen, frischem Wind und dann, wenn sich die Meerforellen in tiefere Gewässerschichten zurückzogen, musste man schwere Blinker möglichst weit auswerfen. Egal wie man mit Blinkern auf Meerforelle angelt, eins ist und bleibt dabei wichtig: wichtig, bei geschlossenem Bügel den Blinker kontrolliert vor Beginn des Einholvorgangs absinken zu lassen und so auf Tiefe zu bringen. Auch sollte auf ein Abbremsen der Schnur mit dem Zeigefinger vor Aufschlag des Köders auf der Oberfläche geachtet werden. Das hat gleich zwei Vorteile. Erstens wird der Blinker längs ausgerichtet und sobald man mit den Kurbelbewegungen loslegt, geht es auch ohne Verzögerung mit dem verlockenden Köderlauf los. Zweitens verheddert sich der Blinker dann nur noch sehr selten in der Flugphase mit der Hauptschnur bzw. mit dem Fluorocarbonvorfach. Wenn man „Nabbler“ bemerkt, also irgend etwas stupst an den Köder oder man merkt einen leichten Widerstand, der nicht auf Tang oder so zurückgeführt werden kann, sollte man mit der Einholgeschwindigkeit kurz etwas langsamer werden und dann wieder beschleunigen. Diesen Effekt kann man mit der Rutenspitze erzielen oder auch mit der Geschwindigkeit der Kurbelbewegungen. So packen Meerforellen dann sehr oft noch einmal zu, die ansonsten nicht gehakt hätten werden können.

Zweimal hatten Robby und Guido wegen Hängern das Fluorocarbonvorfach verloren. Sie angelten dann ohne dieses geniale Vorfachmaterial weiter. Es stellte sich dabei heraus, dass die Bisshäufigkeit spürbar abnahm. Das Fluorocarbon sollte man dabei mit einem Albright Knoten an einer fein geflochtenen Hauptschnur anknoten. Das Vorfach sollte dabei nicht zu lang sein, so dass der Knoten vor dem Auswerfen nicht an die Führungsringe kommt und diese beim Auswerfen wieder passieren muss. Das schützt den Knoten und die Wurfweite dankt es einem auch. Rostfreie Karabiner bzw. Karabinerwirbel mit einem runden Kopfstück und Sicherheitsverschluss für den perfekten und unbeeinträchtigten Köderlauf sind ein absolutes "Must Have" und schützen vor allem gegen unnötigen Köderverlust. Auch der Durchmesser der geflochten Hauptschnur ist maßgeblich für ein erfolgreiches Angeln. Je dünner die Schnur desto besser ist in der Regel die Köderführung und je besser sind die Fangergebnisse. Aber zu dünn darf sie natürlich auch nicht sein, denn es ist immer mit einem kapitalen Fisch zu rechnen. Nach unseren Erfahrung ist 8-fach geflochtene Premiumschnur aus Japan kaum zu toppen. Dann kann man auch mit 0,14er oder 0,16er Hauptschnur genial fein und kontrolliert angeln, hohe Wurfweiten erzielen und hat dennoch viel Power in der Schnur auch mal einen ganz Großen zu landen.

 

Zusammenfassend war Fünen mal wieder mal ein tolles Erlebnis. Besonders zu erwähnen ist die gesunde und frische Meeresluft Dänemarks. Irgendwie tankt man dort richtig Energie. Wenn man dann im Wasser steht und dem schönsten Hobby der Welt nachgeht, gelegentlich ein Schweinswal vorbeizieht oder eine Robbe neugierig ihren Kopf aus dem Wasser streckt, dann geht einem das Herz auf. Natur ganz nah und pur erleben und sich von einem Fangerlebnis zum nächsten „treiben“ zu lassen. Das alles bietet Dir die wunderschöne Insel Fünen mit einem exzellenten Meerforellenbestand, der auf einem einzigartigen Schutz- und Besatzprogramm mit dem Namen Havorred Fyn zurückzuführen ist.

Hier geht´s zum Angelbericht Teil 1:



 

 

Infoblatt Fünen:


Video zum Angeln auf Fünen:




 

Zielfisch: Meerforelle

 

Empfohlende Angelmethoden:

 

Angelerlaubnis:

 

Tag 40,00 DKK

Woche 130,00 DKK

Jahr 185,00 DKK

 

Für einen Zusatzpreis von 15 DKK kann eine qualitativ hochwertige Version bestellt werden. Das Geld der Angelscheine wird in die Fortführung des Projektes Havørred Fyn investiert.

 

Angelerlaubnis online bestellen: hier.

 

Mindestmaße:

 

Meerforelle: 40 Zentimeter

Meerforellen im Odense Fjord (außerhalb der Schutzzone): 45 Zentimeter

Lachs: 60 Zentimeter

 

Guide Omar Bo Gade in seinem Element.Guiding + Unterkunft:

 

Denmark Fishing & Outdoor Lodge

 

Omar Bo Gade

Helnaes Byvej 15
Ebberup 5631 - Denmark
Phone: + 45 28410290
eMail: info@denmarkfishinglodge.com
http://www.denmarkfishinglodge.com

 

Karten:

 

Eine Karte mit markierten möglichen Angelstellen und Hinweisen findest du hier.

Eine Seekarte/Gewässserkarte von Fünen kannst du über diesen Link beziehen:

 

 

Schutzzonen und -zeiten:

 

Seitdem in den 90er-Jahren das Projekt der flächendeckenden Wiederansiedelung der Meerforelle angegangen wurde, ist das Netzfischen innerhalb einer Zone von 100 Metern von der Uferlinie verboten. Dies führt dazu, dass genau in dieser Zone nur das Spinnfischen und Fliegenfischen mit der Rute erlaubt ist. Daher entwickelte sich in dieser Zone eine außerordentlich gute Fischpopulation und Fünen erstarkte zu einer der besten Gegenden weltweit, um eine Meerforelle an den Haken zu bekommen.

 

Außerhalb dieser Verbotszone ist das Fischen mit Handangeln in der Nähe von weniger als 75 Metern zu solchen Netzen verboten. Diese Regelung dürfte aber nur für Fischer mit einem Boot interessant sein.

 

Darüber hinaus gibt es noch Schutzzonen im Bereich von Flussmündungen. Sind diese Flüsse breiter als zwei Meter ist ein Angeln dort in einem Halbkreis von 500 Metern verboten. In der Mitte der Flussmündung wird diese Schutzzone sogar noch um weitere 100 Meter verlängert. Bei Flüssen die schmaler sind, gilt dieser Schutz nicht das ganze Jahr, sondern nur in der Zeit von 16. September bis zum 15. Januar.

 

In der Zeit vom 16.November bis zum 15.Januar dürfen keine Meerforellen mit einer laichbedingten Einfärbung entnommen und müssen sofort schonend zurückgesetzt werden.


Empfohlene Köder:

 

 

Empfohlene Rute:

 

 

Empfohlene Schnur + Vorfachmaterial:

 

 

Empfohlene Ausstattung: